Im BBC-Interview

Sir Alex Ferguson rechnet mit dem “TV-Teufel” ab

Fußball
27.09.2011 13:15
Im ersten Interview mit der britischen BBC seit sieben Jahren hat Sir Alex Ferguson, Trainer von Manchester United, auch mit dem "TV-Teufel" abgerechnet. Fernsehen habe seiner Meinung nach zu großen Einfluss auf den Fußball und könne etwa Anpfiffzeiten zu beliebig bestimmen. "Wenn du dem Teufel die Hand gibst, dann musst du halt auch den Preis dafür zahlen", meinte der 69-Jährige.

Die Macht der Fernsehanstalten sei laut Ferguson in den letzten Jahren zu groß geworden. "Es zeigt sich ja sehr klar, immer wenn die Spieltermine fixiert werden. Die Anstalten können sich aussuchen, wann die Topteams spielen", meinte der Coach im Interview. "Dadurch kommt es zu extrem lächerlichen Situationen, wenn man etwa am Mittwochabend ein Europacup-Match spielt und dann am nächsten Samstag gleich zu Mittag wieder."

Sorge über hohe Ticketpreise und Kickerlöhne
Auch die hohen Eintrittspreise und Spielergehälter in der Premier League bereiten dem Langzeit-Coach bei Manchester United durchaus Sorgen. "Ich habe mich immer mit den Ticketpreisen beschäftigt und bin der Meinung, dass diese an die Einkommen der Menschen angepasst sein sollten. Immer wenn wir mit der Mannschaft nach London kommen, schaue ich auch auf die Eintrittspreise - und die sind einfach unglaublich hoch."

Er könne sich diese Entwicklung nur mit "dem starken Produkt der Premier League" erklären, genauso wie die teils skurril hohen Löhne für die Kicker. "Natürlich kann man es verstehen, wenn die Klubs gewinnen wollen. Meist führt dies aber dazu, dass sie unverschämt viel Geld für Spieler ausgeben, die es einfach nicht wert sind."

BBC-Boykott beendet
Ferguson hatte in den letzten sieben Jahren die BBC boykottiert, weil der TV-Sender im Jahr 2004 eine Dokumentation über die geschäftlichen Aktivitäten seines Sohnes Jason, der als Spieleragent tätig ist, ausstrahlte.

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(Bild: KMM)



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