Wenn der Osterhase heuer bunte Eier bringt, dann muss er nicht nur tiefer ins Börserl greifen, sondern sollte auf die Herkunft achten. Denn im Nesterl liegt vielleicht auch jede Menge Tierleid.
Bemalte Eier, der Schinken und natürlich süße Schokohasen gehören zu Ostern einfach dazu. Doch vielfach werden diese unter fragwürdigen Bedingungen produziert. Der Osterhase sollte beim Einkauf auf jeden Fall ganz genau hinsehen. Seit 2020 ist zum Beispiel die Käfighaltung von Hühnern in Österreich verboten.
Einfuhr aus Ausland nicht erlaubt
Aber die Einfuhr aus dem Ausland ist noch immer erlaubt. Dank einer Vereinbarung unter allen Handelsketten werden solche Eier jedoch nicht mehr verkauft. In der Gastronomie oder der Lebensmittelverarbeitung sieht dies anders aus.
Wer auf die Herkunft achtet, bekommt nicht nur gesunde Lebensmittel, sondern man unterstützt auch die Betriebe dahinter.
Theresa Imre, markta-Chefin
„Außen hui, innen pfui“
Der gelernte Österreicher weiß also, ein hier gekauftes Ei wurde von glücklichen Hühnern gelegt. Doch gerade zu Ostern schlägt das Motto „Außen hui, innen pfui“ voll durch. Denn sobald ein Ei gekocht und angemalt ist, werden die Prinzipien des Tierwohls über Bord geworfen. Bei „verarbeiteten Produkten“ sind Käfigeier nicht nur erlaubt, es entfällt auch die Kennzeichnungspflicht - wie bei rohen Eiern, wo jedes Stück mit einem Stempel (Betriebsnummer) versehen werden muss.
Ketten setzen freiwillig auf Kennzeichnung
Teresa Bauer vom Verein für Konsumenteninformation weiß: „Viele Hersteller geben die Haltungsform und das Herkunftsland mittlerweile freiwillig an, auch als Verkaufsargument. Die Finger sollte man von Eiern ohne Angaben lassen, vor allem wenn sie besonders günstig sind. Auf Märkten und Ständen können Konsumenten oft nur den Aussagen der Verkäufer vertrauen.“
Unter großem Kostendruck steht auch die heimische Fleischindustrie. Das schlägt sich laut Recherche eines Regional-Supermarkts in den Haltungsbedingungen nieder. Markta-Chefin Theresa Imre: „Osterfleisch ist ein mageres Geschäft zum Leiden der Tiere. Wurden 2010 exakt 57,7 Prozent aller Schweine auf Vollspaltenböden gehalten, lag die Zahl 2020 bei 68,7 Prozent.“
Österreicher geben pro jahr 850 Millionen Euro für Schokolade aus
Fast noch beliebter als die Ostereier ist der Osterhase - vor allem wenn er sich von seiner Schokoladenseite zeigt. 850 Millionen Euro werden in Österreich pro Jahr für Schoko ausgegeben. Wohin dieses Geld fließt, das ist die Frage.
Konsumenten wünschen sich Transparenz bei der Herkunft von Ostereiern. Auch gekochte Eier sollten gekennzeichnet werden.
Teresa Bauer, Verein für Konsumenteninformation
Denn mitunter leiden für Kakao und Zucker Menschen und Umwelt. Oft sind die Arbeitsbedingungen im Kakaoanbau schlecht, und selbst Kinder werden eingesetzt. VKI-Expertin Bauer: „Konsumenten sollten auf das Fairtrade-Siegel und auf Verzicht von Palmöl achten.“
Einen Überblick über die Siegel der Tierhaltung gibt der Einkaufsführer auf www.tieranwalt.at
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