Soldaten gesucht
Moskau zahlt „Kilometergeld“ für Sturmangriff
Russland braucht dringend weitere Soldaten für den Einsatz an der Front. Damit sich mehr Menschen freiwillig für den Ukraine-Krieg melden, gibt es mittlerweile absurde Angebote. Verdienen lässt es sich damit aber anscheinend gut.
Seit 21. März betreibt das Moskauer Gebiet laut der unabhängigen Seite „Meduza“ eine Massenkampagne, um für den freiwilligen Einsatz im Krieg zu werben. Auch das Verteidigungsministerium ist dabei involviert. Am 22. März berichtete dann das Nachrichtenportal „76.ru“, dass in der Region Jaroslawl vermehrt Werbung für den Vertragsdienst gemacht würde. Auch in der Verwaltung sei dies aufgegriffen worden.
Demnach sollen Freiwillige „in der Zone der militärischen Spezialoperation“ nun ordentlich Geld verdienen können. Etwa wird die Vertragsunterzeichnung mit 295.000 Rubel (3560 Euro) abgegolten, danach beziehe man ein Monatsgehalt im Umfang von 200.000 Rubel (2413 Euro).
Brisant ist: Die aktive Teilnahme an Offensivoperationen soll der Staat mit einem Tagegeld in Höhe von 8000 Rubel (96 Euro) honorieren. Für Sturmangriffe soll es pro Kilometer, den der Soldat nach vorne kommt, 50.000 Rubel (603 Euro) extra geben.
Die Gehälter im flächenmäßig größten Staat der Welt variieren zwischen den Regionen und Branchen stark. Im Schnitt bekommt nach Angaben des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik ein Arbeitnehmer in Russland aber nur 815,29 Euro (67.612 Rubel, Stand Oktober 2022) pro Monat.
Selbst Standesämter machen Werbung
Die Internetausgabe „Taiga.Info“ berichtet, dass das Bürgermeisteramt von der russischen Stadt Nowosibirsk die Verwaltung von Wohngebäuden aufgefordert habe, an den Schwarzen Brettern im Stiegenhaus und an Haustüren Werbung für den Militärdienst anzubringen.
Selbst auf den Internetseiten von Schulen soll demnach derartige Reklame platziert werden. Besonders bedenkenswert: Der Telegramkanal „Baza“ meldete, dass solche Ankündigungen auch in Standesämtern und Sportclubs für Kinder verbreitet worden seien.
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