Energiekrise hält an

Noch keine Entwarnung für steirische Industrie

Politik
23.03.2023 06:00

Ist die große Energiekrise im Großen und Ganzen gemeistert? In der steirischen Industrie herrscht weiterhin Skepsis - und große Sorge vor einem notwendigen Personalabbau.

Die befürchtete Rezession ist in Österreich ausgeblieben. Die Gaspreise sind wieder im Sinkflug. Die Versorgung mit Energie hat im vergangenen Winter ohne Einschränkungen funktioniert. Und die Bundesregierung stellt für Unternehmen Milliarden an Energiekosten-Zuschüssen bereit.

Kann die Industrie, die ja im Vorjahr nach Beginn des Kriegs in der Ukraine besonders eindringlich vor einer schweren Wirtschaftskrise gewarnt hat, also aufatmen? Gernot Pagger, Geschäftsführer der steirischen Industriellenvereinigung, bleibt vorsichtig: „Die Energie-Versorgungssicherheit und -Preise werden uns auch heuer beschäftigen.“ Die Betriebe müssten sich zudem nach wie vor mit der erschwerten Verfügbarkeit von Material und Rohstoffen und mit dem großen Mangel an Arbeits- und Fachkräften auseinandersetzen.

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Die hohen Energiekosten machen Investitionen in Europa derzeit nicht attraktiv. Hier muss gegengesteuert werden.

Gernot Pagger (Industriellenvereinigung)

Die Warnung vor einer De-Industrialisierung bleibt demnach aufrecht. Sie ist laut Pagger „ein schleichender Prozess und daran zu erkennen, dass Investitionen zunehmend in anderen Regionen der Welt getätigt werden“. In der Steiermark müssen einige Firmen die Produktion bereits deutlich reduzieren. „Alle bemühen sich, ihre Mitarbeiterzahl stabil zu halten. Das wird aber nur für eine bedingt lange Zeit möglich sein.“

Unabhängig von russischem Gas?
Der Präsident der österreichischen Industriellenvereinigung, der Steirer Georg Knill, hat vor Kurzem darauf gedrängt, dass Österreich völlig unabhängig von russischem Gas werden soll. Laut Pagger ist es wesentlich, „infrastrukturelle Lücken nach Italien, Slowenien und Kroatien zu schließen“. Und in der Steiermark müssten Genehmigungen für Ökostromprojekte rascher erfolgen. 

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