Hohe Energiekosten

Erste steirische Firmen planen Produktionsstopps

Steiermark
26.09.2022 17:13

Die steirische Industrie schlägt einmal mehr Alarm: Die Energiekosten seien auf einem derart hohen Niveau, dass immer mehr heimische Unternehmen konkrete Pläne zur Abschaltung der Produktion ausarbeiten würden, warnt Stefan Stolitzka, Präsident der steirischen Industriellenvereinigung.

In einem Interview mit der „Steirerkrone“ vor gut zwei Wochen hatte Stefan Stolitzka, Präsident der steirischen Industriellenvereinigung, bereits mit Sorgen in die Zukunft geblickt. Nun unterstrich er in einer Aussendung einmal mehr die Dringlichkeit der Situation: „Alle Konjunktur-Indikatoren zeigen nach unten - die meisten von ihnen deutlich. Wir müssen davon ausgehen, dass der Herbst und das Frühjahr enorm herausfordernd werden, es droht uns eine Rezession in Europa“, betont er. Und weiter: „Wir haben das Gefühl, dass die volle Tragweite der Situation vielen Entscheidungsträgern in Österreich nicht bewusst ist.“

Energiekostenanteil massiv gestiegen
In der Aussendung erklärt der Industriellenverband: Binnen eines Jahres hätten sich die Preise auf den Spotmärkten für Strom versechsfacht, jene für Gas sogar verzehnfacht. Eine Erhebung der IV-Steiermark habe ergeben, dass in energieintensiven Branchen der Energiekostenanteil an den Herstellkosten von ursprünglich 15 Prozent auf 50 Prozent, zu Spitzenzeiten sogar auf 80 Prozent gestiegen ist.

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Wir haben das Gefühl, dass die volle Tragweite der Situation vielen Entscheidungsträgern in Österreich nicht bewusst ist.

Stefan Stolitzka, Präsident der steirischen Industriellenvereinigung

Die Energiekosten seien seit Monaten auf einem derart hohen Niveau, dass in immer mehr Unternehmen konkrete Pläne zur Abschaltung von Produktionsteilen oder gar ganzer Produktionen ausgearbeitet werden müssen, warnt die IV Steiermark.

Unternehmen verlieren Wettbewerbsfähigkeit
Diese Energiepreise, so die Aussendung weiter, könnten immer öfter nicht weitergegeben werden. Kunden bedienten sich zusehends Lieferanten aus anderen Regionen der Welt und steirische Unternehmen würden an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Denn die Energiepreise bewegen sich außerhalb Europas auf nicht vergleichbaren Niveaus: So können beispielsweise US-amerikanische Produzenten Energie zu Preisen einkaufen, die rund einem Siebentel jener in Europa entsprechen.

Er fordert sowohl auf EU-Ebene als auch auf nationaler Ebene endlich konkrete Schritte: „Die Zeit des Diskutierens ist vorbei, es braucht jetzt eine Lösung, auf die wir seit März warten“, appelliert der IV-Steiermark Präsident.

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