Am Wiener Landesgericht wurde am Dienstag ein Raubprozess verhandelt. Besonders brisant: Der Erstangeklagte war ein bewaffneter MMA-Fighter. Zusammen mit mindestens einem Mann und ausgestattet mit einem Pfefferspray haben sie ihr Opfer brutal ausgeraubt.
„Ich habe ihn nicht geschlagen, ich habe ihm nur zwei Schläge versetzt.“ Mit solchen Aussagen kommentierte der Erstangeklagte den angeklagten Raub während seines Prozesses. Das Opfer trug von dem Angriff schwere Verletzungen im Gesicht, unter anderem einen Nasenbeinbruch, davon. Es wurde zuerst mit dem Pfefferspray eingesprüht und verprügelt, dann beraubt.
MMA-Fighter droht noch mehr als Haft
„Die haben auf den Mann brutal eingeschlagen“, schilderte ein Zeuge die Situation. Die beiden Angeklagten widersprechen sich im Gegensatz dazu während der Verhandlung selbst und untereinander. Vor allem für den Erstangeklagte 18-Jährige könnte eine Verurteilung schwerwiegende Folgen haben: Als professionellem MMA-Fighter droht ihm neben einer Haftstrafe auch eine Sperre von dem Kampfsport.
Die Widersprüche häufen sich in der Verhandlung
Zu dem genauen Tathergang gibt es während der Befragung verschiedene Geschichten: Die beiden Angeklagten, einer verteidigt von Anwalt Florian Kreiner, sollen mit dem Opfer ein Taxi bestiegen haben, der Raub ereignete sich nach dem Aussteigen. Einer der Angeklagten meinte, es wäre um Drogen gegangen, der andere um Schulden. Auch die Befragung des Opfers kann den Hintergrund des Raubes nicht aufklären - man habe sich einfach ein Taxi geteilt, sich aber nicht näher gekannt.
Der MMA-Fighter wird zu 20 Monaten teilbedingte Haft verurteilt, während der Zweitangeklagte 29-Jährige drei Jahre Haft kassiert. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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