Betrifft Salzburg

Wer mit wem

Ein Kommentar von „Salzburg-Krone“-Chefredakteur Claus Pándi.

Das Debakel der Meinungsforscher in Kärnten sollte allen eine Lehre gewesen sein: Finger weg von Umfragen in derart unbeständigen Zeiten. Da kann sich jeder genauso gut auf sein Bauchgefühl verlassen oder auch etwas wünschen.

Man muss kein Experte sein, um der von Wilfried Haslauer geführten ÖVP einen Verlust vorherzusagen. Nicht überraschend käme auch ein Minus für die Salzburger SPÖ nach den bitterbösen Spielen an der Spitze der Bundespartei. Dafür ist ein Einzug der KPÖ in den Landtag durchaus denkbar geworden.

Grüne und Neos schwimmen unauffällig mit. Mit ein wenig Glück könnten sie sich sogar noch einmal in die kreuzbrave Dirndlkoalition mit der ÖVP retten.

Aber nach den Vorgängen in Niederösterreich kann man sich ohnehin auf nichts mehr verlassen. Vielleicht wirken die Reaktionen auf den Koalitionspakt von Johanna Mikl-Leitner mit Udo Landbauer auf Wilfried Haslauer abschreckend. Ebenso gut möglich, dass der ÖVP jetzt ohnehin schon alles egal ist.

Daher sind Umfragen als Orientierung für den künftigen politischen Weg Salzburgs wertlos. Von Wert wären klare Bekenntnisse der Parteichefs, mit wem sie sich nach den Landtagswahlen eine Koalition vorstellen können. Es ist Feigheit vor dem Wähler, wenn man sich in dieser Frage vor einer Antwort drückt.

Allerdings weiß man seit den Ereignissen in Niederösterreich leider auch, dass man den in der Hitze des Wahlkampfs gegebenen Wer-mit-wem-Versprechen nicht wirklich trauen kann.