Materialknappheit und hohe Auslastung von Baufirmen führten 2022 zu weniger Fertigstellungen, sagt Franz Mariacher, Sprecher der Gemeinnützigen Bauträgervereinigung im Gespräch mit der „Krone“. Für heuer hat er zwar bessere Nachrichten, aber 2024 ist noch der große Unsicherheitsfaktor.
„Krone“: Im Dezember äußerten die Gemeinnützigen Bauträger bei einer Pressekonferenz Zukunftssorgen. Haben sich diese bestätigt oder kann Entwarnung gegeben werden?
Franz Mariacher: Leichte Entwarnung kann in Hinsicht der Auslastung der Bauunternehmer – diese hat etwas abgenommen – gegeben werden. Wie die weitere Entwicklung hinsichtlich Materialpreise bzw. Materialknappheit aussieht, kann von mir derzeit nicht beurteilt werden.
Im Vorjahr wurden 1035 Wohnungen fertiggestellt, wie viele sind es heuer?
Die Fertigstellung der prognostizierten Wohnungen von 1350 für 2023 sehe ich derzeit nicht in Gefahr. Anders verhält es sich jedoch für das Jahr 2024. Hier hängt es davon ab, wie schnell die geplanten Maßnahmen der Wohnbauförderung umgesetzt werden.
Wie verläuft die Suche nach geeigneten Grundstücken in den Gemeinden?
Die Preisvorstellungen für jene Grundstücke, welche bereits eine Baulandwidmung aufweisen, übersteigen den Rahmen der Tiroler Wohnbauförderung meistens bei weitem. Es ist daher sehr wichtig, dass die Gemeinden das Instrument der Vertragsraumordnung anwenden. Seitens der Wohnbauförderung wird deshalb auch über die Anhebung der „angemessenen Grundkosten“ nachgedacht.
Die IIG berichtete jüngst, dass alle ihre 292 seit 2018 abgewickelten Projekte im Kostenrahmen blieben und dass die öffentliche Hand „günstig baut“. Trifft das in gleichem Maße auf die Gemeinnützigen zu?
Die Gemeinnützigen Bauträger haben sich streng an den von der Tiroler Wohnbauförderung vorgegebenen Kostenrahmen zu halten. Wir sind seit Jahrzehnten verlässliche Auftraggeber in der Baubranche. Die Unternehmen wissen dies zu schätzen und berücksichtigen dies auch meist bei den Preiskalkulationen.
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