„Gute Nachrichten“

Wiener Vorzeigeprojekt: Reparieren statt Wegwerfen

Ombudsfrau
11.03.2023 12:00

Wie sinnvoll und wichtig es ist, kaputte Elektrogeräte zu reparieren, erkannte Sepp Eisenriegler schon vor 22 Jahren. Das Reparatur- und Servicezentrum R.U.S.Z ist mittlerweile ein weltweites Vorzeigeprojekt, hat Standards zur Kreislaufwirtschaft geschaffen und wurde von der UNO ausgezeichnet.

„Die zunehmende Ressourcenvernichtung durch die Produktion immer kurzlebigerer Elektrogeräte ist ethisch nicht vertretbar, reduziert die Ressourcenverfügbarkeit für die nächsten Generationen und heizt das Klima auf“, so Eisenriegler. Dem wirkt das Wiener Unternehmen entgegen. Pro Jahr werden hier rund 12.000 Geräte repariert. Und so vor dem Müll bewahrt. „Jede erfolgreiche Maßnahme zur Verlängerung der Produktnutzungsdauer ist ein individueller Beitrag zum Klimaschutz. Reparatur ist die Königsdisziplin der Kreislaufwirtschaft!“

Enorme Rohstoffmengen
Neu beflügelt hat den Reparaturboom auch der etablierte Reparaturbonus. Wobei nicht immer allein die Kosten ausschlaggebend sind. Immer mehr Menschen achten auf eine ressourcenschonende Lebensweise. Der Materialaufwand für die Produktion von Elektro- und Elektronikgeräten liege beim 50- bis 10.000-fachen des Eigengewichts der Produkte. Das Reparieren spart also enorme Rohstoffmengen ein. Und es schont nebenbei die eigene Geldbörse.

Die Preise für Neugeräte würden zudem weder die ökologische noch die soziale Wahrheit wiedergeben. „Sie beruhen auf doppelter Ausbeutung: Es kann doch nicht sein, dass profitorientierte, internationale Konsortien in den Ländern des Südens Rohstoffe ausbeuten, die dann in Schwellenländern unter menschenunwürdigen Bedingungen zu Produkten verarbeitet werden, die wir im Norden billig kaufen und nach kurzen Nutzungszyklen wegschmeißen“, gibt der Reparatur-Pionier zu bedenken. Es liege ein Marktversagen vor.

Mieten statt kaufen
Seit 2017 bietet R.U.S.Z unter dem Motto „Nutzen statt besitzen“ auch Waschmaschinen zur Miete an. Durch Abschluss eines Mietvertrages erhält man die Nutzungsrechte einer reparaturfreundlichen Maschine. Gegen eine Kaution und eine anfängliche Monatsmiete „erkauft“ man sich eine „ewig funktionierende“ Waschmaschine. Im Gegenzug ist das R.U.S.Z verpflichtet eine jährliche Überprüfung durchzuführen, den Mietpreis an die Anzahl der Waschgänge anzupassen und im Falle einer Störung das Problem innerhalb weniger Werktage zu beheben. Aktuell gebe es über 50 derartige Mietverträge.

Die Reparaturarbeit beschränkt sich aber nicht auf Waschmaschinen. Fast alle Geräte, durch die Strom fließt kann man von den Reparaturexperten reparieren lassen. Wer es selbst probieren will, kann im Shop nach den notwendigen Ersatzteilen suchen. Wie auch immer - Reparieren statt Wegwerfen sollte das Motto sein!

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