Kärnten-Wahl

Blaues Kernland als Nagelprobe für Kickls FPÖ

Kärnten
04.03.2023 18:25

Spannung vor der Kärntner Landtagswahl: Wird die Debatte um SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wieder in Fahrt kommen und wird der Höhenflug der FPÖ fortgesetzt? Die politischen Verhältnisse in Kärnten werden sich nur geringfügig ändern.

Nirgends sind die Wege für die Wähler zwischen SPÖ und FPÖ so kurz wie in Kärnten. Das südliche Bundesland ist seit Jahrzehnten rotes und blaues Kernland zugleich. Deswegen ist der Wahlgang am Sonntag vor allem im Hinblick auf die FPÖ und die SPÖ besonders spannend. Für den gebürtigen Kärntner Herbert Kickl ist dieser Wahlgang eine Nagelprobe. Er war im Wahlkampf sehr präsent. Das blaue Ergebnis wird zeigen, ob er dem eher farblosen Spitzenkandidaten Erwin Angerer als Zugpferd genutzt hat.

FPÖ startet in Kärnten von einem höheren Niveau
Ein so großer Zugewinn wie bei der Landtagswahl in Niederösterreich - von 14 auf 24 Prozent - ist nicht zu erwarten, die Freiheitlichen starten in Kärnten aber auch von einem viel höheren Niveau (siehe Grafik unten). Platz zwei ist den Blauen sicher, obwohl sie mit Gerhard Köfer (Team Kärnten) starke Konkurrenz haben. Der aus der SPÖ stammende Bürgermeister von Spittal an der Drau fischt vor allem nach FPÖ-Wählern. Er könnte zweistellig werden und sogar die ÖVP überholen. Der Volkspartei werden auch bei diesem Urnengang Verluste vorausgesagt. Sie ist trotzdem weiterhin die erste Wahl als Koalitionspartner für die SPÖ von Landeshauptmann Peter Kaiser.

Rot-schwarze Regierung dürfte bleiben
Die Sozialdemokraten werden ihre 48 Prozent aus dem Jahr 2018 nicht halten. Sie dürfen dennoch auf deutlich über 40 Prozent und 16 von 36 Landtagsmandaten hoffen. Wenn die ÖVP zehn Prozent und vier Mandate schafft, ginge sich eine Mehrheit aus. Wenn den Grünen der Sprung in den Landtag gelingt, könnte es theoretisch auch eine Dreier-Koalition geben. Die Grünen sind 2018 mit drei Prozent aus dem Landtag geflogen, hoffen nun aber mit Spitzenkandidatin Olga Voglauer auf den Wiedereinzug. Die NEOS waren noch nie im Kärntner Landtag, der Einzug ist auch dieses Mal fraglich.

Flammt Debatte über Rendi-Wagner wieder auf?
Politiker und Beobachter beschreiben die Stimmung in Kärnten im Vorfeld der Wahl als sachlich und wenig aufgeheizt. „Alle Parteien glauben, dass es für sie gut läuft. Das bedeutet, dass sich mindestens einer täuscht“, analysiert ein Insider die Ausgangslage. Für die SPÖ ist der Wahlgang auch bundespolitisch interessant. Denn nicht wenige glauben, dass die Debatte um die Ablöse von Parteichefin Rendi-Wagner nach dem Kärntner Urnengang erst richtig an Fahrt aufnehmen könnte.

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