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Kardinal Schönborn reist nach Saudi-Arabien

Wien
22.02.2023 12:52

Wiener Erzbischof Christoph Schönborn wird die letzten Februartage in Saudi-Arabien verbringen. Der Kardinal kommt damit einer Einladung des Generalsekretärs der Muslim World League Muhammad Al-Issa nach. Sein Besuch diene der Begegnung mit den Christen vor Ort und deren Stärkung sowie dem interreligiösen Dialog, so Schönborn. 

„Wir müssen miteinander reden, weil wir auf dieser Welt zusammenleben und gemeinsam Verantwortung für das Wohl der Menschen und der Welt haben. Und darüber kann und muss man einen ernsthaften und hoffentlich nachhaltigen Austausch führen“, sagte der Wiener Erzbischof. Dieser Besuch sei kein einmaliges Momentum, „sondern es geht darum, die bestehenden Gesprächsmöglichkeiten auszubauen und miteinander den Weg zu gehen, so gut es möglich ist“.

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Wir müssen miteinander reden, weil wir auf dieser Welt zusammenleben und gemeinsam Verantwortung für das Wohl der Menschen und der Welt haben.

Wiener Erzbischof Christoph Schönborn

Kardinal Schönborn wird am Samstag in Riad in der österreichischen Botschaft mit Katholikinnen und Katholiken zusammentreffen. Auch der für Saudi-Arabien zuständige Bischof Paul Hinder wird dazu in Riad erwartet. Weiters steht auch eine Begegnung mit Generalsekretär Al-Issa auf dem Programm. Am Sonntag wird der Kardinal in der österreichischen Botschaft den Sonntagsgottesdienst feiern. An diesem Tag ist auch ein Treffen mit Repräsentanten des Schura-Rates anberaumt. Am Montag steht schließlich noch ein Besuch der „Islamic Art Biennale“ in Jeddah auf dem Programm.

Gefragter Gesprächspartner in der arabischen Welt
Schönborn gilt als gefragter Gesprächspartner in der arabischen Welt. So war er etwa auch Anfang November 2022 zum „Bahrain Dialog Forum“ geladen, das zugleich der erste Programmpunkt des Besuchs von Papst Franziskus in Bahrain war. Viel öffentliche Aufmerksamkeit brachte auch der Besuch von Kardinal Schönborn 2016 in Ägypten. Im Rahmen des Besuchs gab er etwa der in den Vereinigten Arabischen Emiraten erscheinenden Zeitung „Al-Ittihad“ ein ausführliches Interview, das im arabischsprachigen Raum stark rezipiert wurde.

Schönborn warb für Toleranz, Dialog und gegenseitige Wertschätzung, hob positive Entwicklungen - etwa in den Vereinigten Arabischen Emiraten - hervor und verurteilte zugleich jede Form von religiösem Extremismus.

Rund 1,5 Millionen Christen in Saudi-Arabien
In Saudi-Arabien leben etwa 1,5 Millionen Christen, was vier Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes entspricht. Mehr als die Hälfte davon sind Katholiken, es gibt aber beispielsweise auch zahlreiche Kopten aus Ägypten und äthiopische/eritreische Christen im Land.

Leben für Christen und Angehörige am schwierigsten
In Saudi-Arabien ist das Leben für Christen und Angehörige anderer Religionen außer dem Islam im Vergleich zu den anderen Ländern der Arabischen Halbinsel am schwierigsten. Der Islam in der strengen Form des Wahabismus ist Staatsreligion, öffentliche Gottesdienste und das Tragen religiöser Symbole sind ebenso verboten wie Bibeln. Es gibt auch keine einzige Kirche in dem Staat, der Religionswechsel eines Muslimen zum Christentum oder einer anderen Religion ist strengstens verboten und kann auch mit dem Tode bestraft werden. Private Gottesdienste in Wohnungen werden von den Behörden aber geduldet.

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