Geschenke, Abzeichen

Türkei-Helfer feierlich in Korneuburg empfangen

Politik
20.02.2023 13:21

Nach ihrem Einsatz infolge des katastrophalen Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind die Mitglieder der Katastrophenhilfeeinheit „Austrian Forces Disaster Relief Unit“ (AFDRU) am Montag am Hauptplatz in Korneuburg empfangen und geehrt worden. Unter regem Interesse auch der türkischen Community lieferten Statements von drei ausgewählten Helfern Einblicke in die fordernde Tätigkeit im Bebengebiet.

Oberstleutnant Markus Bock erzählte, dass ihm nach dem Erdstoß am Montag vor zwei Wochen - noch in der Heimat - schnell klar gewesen sei, dass ein AFDRU-Einsatz notwendig werde. Vor Ort sei die „Zerstörung natürlich schrecklich“ gewesen. „Die überlebende Bevölkerung leidet, es ist bitterkalt, speziell in den Nachtstunden.“ Bei der Suche nach Menschen hätten sich Bilder ergeben, „die einen prägen und irgendwo das Leben schon auch verändern“.

„Extreme Zerstörung und Leid“
Für Wachtmeister Daniel Degenhart war die Ankunft im Erdbebengebiet der schlimmste Moment im Rahmen der gesamten Mission. Rasch sei klar geworden, „wie extrem die Zerstörung und das Leid vor Ort“ waren. Im klaren Gegensatz dazu stand der schönste Augenblick des Einsatzes. Das war für Degenhart jener Moment, als am zweiten Einsatztag nach zehnstündiger Arbeit eine fünfköpfige Familie, unter ihnen zwei Kinder, gerettet wurde. Hundeführer Joachim Brandlhofer fügte hinzu, dass man einen Ernstfall wie den Einsatz im Bebengebiet „auch in jahrelangem Training nicht simulieren“ könne.

Bereits am vergangenen Donnerstag waren 71 der eingesetzten Helfer auf dem Flughafen Wien in Schwechat gelandet und u.a. von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) empfangen worden. Am (heutigen) Montag ging die Ehrenrunde in Korneuburg, quasi dem Stammsitz der Einheit, weiter. Die Verantwortung für Aufstellung und Formierung von AFDRU liegt beim Kommando des ABC-Abwehrzentrums in der Weinviertler Bezirksstadt.

Tanner: „Helfer mussten Grenzen überschreiten“
Tanner (ÖVP) zollte allen Beteiligten in ihrer Rede erneut „größten Respekt“. Die Helfer würden auf „unglaublich fordernde Tage“ und eine psychisch wie physisch „schwierige Mission“ zurückblicken. „Wir können sicher sein, dass es für sie Momente gab, in denen sie ihre Grenzen überschreiten mussten.“

Vom türkischen Botschafter Ozan Ceyhun wurden die Helfer als „Helden von Hatay“ bezeichnet. Sie seien aus Sicht der Türkei nun sehr enge Freunde, so nah wie Verwandte, „weil sie an schwierigen Tagen unser Leid erleichtert haben“. Insgesamt 83 Helfer waren am 7. Februar in das Katastrophengebiet entsandt worden. Im Rahmen des zehntägigen Einsatzes wurden neun Personen gerettet und 52 Verletzte medizinisch versorgt. Im betroffenen Gebiet in der Türkei sowie im benachbarten Syrien wurden bisher in Summe fast 47.000 Tote gezählt.

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