„Wenig nicht zerstört“

Bundesheer rettet erstes Opfer aus Trümmern

Österreich
08.02.2023 16:02

Soldaten der „Austrian Forces Disaster Relief Unit“ (AFDRU) konnten am Mittwoch im Erdbebengebiet in der Türkei eine männliche Person lebend bergen. Nach den verheerenden Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze unterstützen österreichische Soldaten sowie sechs Rettungshunde die Einsatzkräfte vor Ort. Dies gab der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Bauer auf Twitter bekannt.

Seit Dienstag sind 81 Soldaten und vier Soldatinnen der Katastrophenhilfseinheit Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU) im Einsatz in der türkischen Provinz Hatay. Die dicht besiedelte Region ist eines der am stärksten betroffenen Gebiete nach dem verheerenden Erdbeben. „Es gibt nur mehr wenige Gebäude, die nicht zerstört sind. Die Leute schlafen in ihren Autos unter Zeltplanen“, berichtete der tv. AFDRU-Leiter Bernhard Lindenberg. „Die Lage ist schlimmer als erwartet“, sagte er. Das Bundesheer werde daher mit offenen Armen empfangen.

Bereits mehr als 11.000 Tote
Zwei Tage nach der Erdbeben-Katastrophe im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien ist die Hoffnung auf weitere Überlebende zunehmend geschwunden. Mehr als 11.000 Leichen wurden bis Mittwochmittag geborgen. Es dürften viele mehr werden, da immer noch zahlreiche Opfer unter den Trümmern Tausender eingestürzter Häuser vermutet wurden. Überlebende harrten die zweite Nacht bei eisigen Temperaturen im Freien aus, während sie erschöpft und verzweifelt auf Hilfe warteten.

Schwierige Versorgungslage
Viele schliefen in Autos oder auf den Straßen unter Decken. „Wo sind die Zelte? Wo sind die Lkw mit Lebensmitteln?“, schimpfte eine 64-Jährige in der schwer von den Erdstößen getroffenen südtürkischen Stadt Antakya. Rettungsteams habe sie bisher nicht gesehen, auch Lebensmittel würden nicht verteilt. „Wir haben das Erdbeben überlebt, aber wir werden hier vor Hunger oder Kälte sterben.“

Stärkstes Erbeben seit 1939 in Türkei
Mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 hatte das Beben in der Nacht auf Montag das Gebiet an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region. Tausende Gebäude stürzten ein. Die Bergungsarbeiten sind ein Rennen gegen die Zeit: Die kritische Überlebensgrenze für Verschüttete liegt normalerweise bei 72 Stunden.

Weitere starke Beben in Region befürchtet
Experten befürchten, dass es in nächster Zeit ähnlich große Beben geben könnte. „Die Gefahr ist für die Region leider nicht gebannt“, so Marco Bohnhoff vom Deutschen Geoforschungszentrum. Der Grund seien Spannungsumlagerungen an der Plattengrenze infolge des Bebens vom Montag.

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