„Winter entmutigend“

Raketenangriffe lösten keine neue Fluchtwelle aus

Ukraine-Krieg
28.01.2023 11:22

Wegen des Winters kehren derzeit weniger Menschen in die Ukraine zurück als vor dem Beginn der russischen Raketenangriffe im vergangenen Oktober. Laut den Vereinten Nationen gibt es auch keine neue große Fluchtbewegung aus der Ukraine.

Das sagte der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, am Freitag in Kiew. Dass derzeit nicht vermehrt Menschen die Ukraine verließen, sei ihm auch in der benachbarten Republik Moldau bei einem Besuch von den Behörden bestätigt worden. „Der Winter ist mit dem Konflikt in einigen Regionen sehr hart“, sagte Grandi. Das sei für viele Menschen nicht ermutigend.

Mehr als 90.000 Ukrainer in Österreich
Laut den Vereinten Nationen sind bisher knapp acht Millionen Menschen aus der Ukraine geflüchtet, 92.019 von ihnen kamen nach Österreich. Das ist etwas weniger als die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner in Klagenfurt. In der Ukraine kommen noch etwa 6,5 Millionen Flüchtlinge innerhalb des Landes hinzu. „Man kann einen Vergleich mit Bosnien und dem Balkan anstellen, aber die Fluchtbewegung war nicht so groß, obwohl der Konflikt mehrere Jahre andauerte“, sagte der UNHCR-Chef. Österreich könne zudem stolz auf die hohe Zahl an Flüchtlingen sein, die das Land seit 2015 aufgenommen habe.

Grandi: Moskau verletzt Kinderschutz
Grandi war für sechs Tage in der Ukraine und besuchte die Städte Odessa, Mykolajiw, Dnipro, Saporischschja, Charkiw und Poltawa. Dabei äußerte er unter anderem Kritik am fehlenden Kinderschutz in Kriegszeiten: „Ihnen (Kindern, Anm.) die (russische) Staatsangehörigkeit zu geben oder sie zu adoptieren, widerspricht den grundlegenden Prinzipien des Kinderschutzes in Kriegssituationen“. Die Flüchtlingsorganisation könne jedoch nicht schätzen, wie viele Kinder betroffen seien. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erwiderte, dass sich Grandi nicht zu den Kindern geäußert hätte, die durch ukrainischen Beschuss im Donbass gestorben seien.

Während der UNHCR-Chef Russlands Regierung kritisierte, fand er hingegen lobende Worte für Deutschland. „Ich denke, dass Deutschland seit dem Beginn des Krieges dem UNHCR mehr als 80 Millionen Euro gegeben hat.“ Die Vereinten Nationen seien dafür sehr dankbar. Auch Österreich sei einer „unserer größten Unterstützer“, sagte Grandi bei einem Wien-Besuch im Vorjahr.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele