Angriffe auf Moskau

Ukrainische Drohnen verursachen „Airport-Kollaps“

Ausland
07.05.2025 16:22

Wenige Tage vor der Moskauer Siegesparade zum Weltkriegsende vor 80 Jahren haben Russland und die Ukraine einander mit Luftangriffen überzogen. Bei einem russischen Drohnenangriff wurden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew in der Nacht mindestens zwei Menschen getötet. Ukrainische Drohnen wiederum nahmen Flughäfen in Moskau ins Visier.

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte auf Telegram mit, es seien insgesamt neun Drohnen abgewehrt worden. Über Schäden und Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Bereits am Montag und Dienstag hatten die russischen Behörden ukrainische Drohnenangriffe gemeldet. Die Angaben lassen sich unabhängig kaum überprüfen.

Flugverkehr seit Tagen eingeschränkt
Mittwochnacht wurde aus Sicherheitsgründen erneut der Flugverkehr auf dem Moskauer Flughäfen Scheremetjewo vorübergehend eingeschränkt, wie die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija berichtete. Zuvor hatten am Dienstagabend die Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo am südlichen Rand der Metropole wegen der Gefahr den Betrieb ganz einstellen müssen, wie Rosawiazija mitteilte. 

Weil Dutzende Maschinen nicht starten oder landen konnten, sprach das russische Online-Medium „Mash“ von einem „Kollaps der hauptstädtischen Flughäfen“. Ankommende Flugzeuge mussten Warteschleifen fliegen oder wurden zu Ausweichflughäfen von St. Petersburg bis Nischny Nowgorod umgeleitet. Auch der Airport von Sotschi am Schwarzen Meer fertigte vorübergehend keine Flugzeuge ab. 

In den sozialen Medien verbreiteten sich Aufnahmen von den Schäden der Drohnenangriffe in Moskau:

Von den Verspätungen, Umleitungen und Flugausfällen seien nicht weniger als 60.000 Passagiere betroffen, teilte der russische Tourismusverband ATOR mit. So mussten in Scheremetjewo, dem größten Flughafen Russlands, bisher 40 Starts abgesagt werden. Weitere 60 Flugzeuge, die dort landen sollten, wurden auf teilweise Hunderte Kilometer entfernte Flughäfen wie den Petersburger Airport Pulkowo umgeleitet. Mindestens 50 Flüge hatten demnach Verspätungen von mindestens einer Stunde. Insgesamt seien bisher russlandweit 350 Abflüge betroffen, teilte ATOR mit.

Internet wird abgedreht
Menschen in der russischen Hauptstadt Moskau müssen nach Regierungsangaben bis einschließlich Samstag mit Internetproblemen rechnen. Kremlsprecher Dmitri Peskow zufolge kann es zu Einschränkungen kommen, während Staatsgäste für die Feierlichkeiten zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren in Moskau sind.

„Das sind keine Störungen“, sagte er russischen Agenturen zufolge. „Das sind Einschränkungen bei der Arbeit des mobilen Internets – aus verständlichen Gründen.“ Dem müsse mit Verständnis begegnet werden. „Wir müssen die gefährliche Nachbarschaft berücksichtigen, die wir haben.“

Xi Jinping nimmt an Weltkriegsgedenken teil
Am Freitag will Russland mit einer Militärparade vor ausländischen Gästen in Moskau an den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland im Jahr 1945 erinnern. Chinas Staatschef Xi Jinping wird als „Ehrengast“ empfangen. Er soll am Mittwoch in Moskau landen. Bei Gesprächen zwischen ihm und Kreml-Chef Wladimir Putin soll es neben internationalen Themen auch um den Bau einer lange geplanten zweiten Gasexportleitung nach China gehen.

Putin hat anlässlich des Weltkriegsgedenkens eine dreitägige Feuerpause von Donnerstag bis Freitag ausgerufen. Die Ukraine sieht dies nicht als ernst gemeinten Einstieg in ein Ende der Kämpfe. Sie fordert – wie auch die USA – eine mindestens 30-tägige Waffenruhe.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt