Portrait

„Das SOV ist ein Begriff im Musikland Österreich“

Vorarlberg
15.01.2023 17:25

Sebastian Hazod führte als Geschäftsführer das Symphonieorchester Vorarlberg (SOV) durch die Pandemie zum erfolgreichen Neustart.

Die Musik war schon in seiner Kindheit allgegenwärtig, ist doch sein Vater Michael Hazod Komponist und Musiklehrer. „Mit 15 wollte ich Koch werden, später kam auch ein Wirtschafts- oder Architekturstudium in Frage - schlussendlich war die Entscheidung fürs Instrument aber doch recht einfach“, erinnert sich der in Wels aufgewachsene Sebastian an seine Anfänge. Und auch sein Instrument fiel ihm quasi in den Schoß: „Ich probierte viele Klangkörper und war nie ganz glücklich. Dann suchte mein Vater für das Schülerensemble einen Kontrabass und an dem bin ich dann hängen geblieben.“

Der richtige Umgang mit den tiefen Tönen brachte Sebastian bis ins Linzer Bruckner-Orchester, ehe er aus gesundheitlichen Gründen das Bassspiel aufgeben musste. Da er neben dem Instrumental- auch ein Musikmanagement-Studium absolviert hatte, wechselte er die Seite und profilierte sich erst als Orchestermanager in Linz und Heilbronn, ehe er sich im Ländle für die SOV-Geschäftsführung bewarb. „Das SOV ist ein Begriff im Musikland Österreich. Ich habe es als junger Musiker erstmals 2008 bei den Festspielen gehört und war begeistert“, streut er „seinem Orchester“ Rosen.

Die Pandemie als Herausforderung
Der heute 36-Jährige erwies sich als gute Besetzung, galt es doch auch, das Orchester durch die gerade für Kunstschaffende so schwierigen Pandemie-Jahre zu führen. „Wir konnten rasch reagieren und - in welchem Format auch immer - wieder spielen. Wir haben uns zudem sehr darum bemüht, Abschlagszahlungen an Musiker, Solisten und Dirigenten für ausgefallene Produktionen zu leisten und so viele Konzerte als möglich nachzuholen. Ich denke, dass uns das unterm Strich ganz gut gelungen ist.“

Gut gelungen ist auch der Re-Start, trotz Festspielhaus-Umbau und den Folgen der Teuerung. „Wir haben über Neujahr unter Dirigent Leo McFall zwei großartige Konzerte im Großen Festspielhaus in Salzburg gespielt. Geplant sind auch ein Auftritt im Freien in Dornbirn sowie ein Konzert mit Manfred Honeck im Frühjahr in Lustenau. Für 2024 steht zudem ein Gastspiel in Wien an. Es ist also einiges los“, freut sich der begeisterte Bergsportler, der unbedingt einmal die Eiger Nordwand durchsteigen möchte. Vorher gibt es aber für das Orchester noch viel zu tun: „Ein besonderes Anliegen ist mir die Entlohnung unserer Musiker, da ist noch Luft nach oben. Generell ist eine substanzielle Erhöhung der Subventionen für den Erhalt des SOV dringend notwendig, da unser Eigendeckungsgrad viel zu hoch ist.“ Vielleicht helfen weitere gelungene Konzerte mit, einen Bewusstseinswandel bei den Verantwortlichen zu bewirken...

Porträt von Raimund Jäger
Raimund Jäger
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Vorarlberg Wetter
7° / 20°
Symbol wolkenlos
9° / 23°
Symbol heiter
8° / 22°
Symbol heiter
8° / 23°
Symbol heiter
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt