Neuer Entsorger

Ärger um verspätete Abholung der gelben Müllberge

In vielen Gemeinden des Bezirks Vöcklabruck lagen gelbe Säcke tagelang herum.

(Bild: Wenzel Markus)

Seit Jahresbeginn ist im Bezirk Vöcklabruck eine Firma aus der Steiermark für die Abholung des Kunststoff- und Metallmülls verantwortlich. Der Start ging aber ordentlich daneben.

In den Amtsstuben des Bezirks Vöcklabruck liefen zuletzt die Telefone heiß. Verärgerte Bürger beschwerten sich über nicht abgeholte gelbe Säcke, die sie bereits vor einer Woche vor ihre Haustüren gestellt hatten. Am 5. Jänner hätten sie entsorgt werden sollen.

Wir sind in den letzten Jahren bei der Abholung der gelben Säcke verwöhnt worden. Es lief alles reibungslos. Das neue Unternehmen hat wohl Startprobleme.

Wolfgang Kaiß, Bürgermeister in Redlham

Doch in Attnang-Puchheim, Schwanenstadt, Redlham oder Desselbrunn wurde der Kunststoff- und Metallmüll mit fünf Tagen Verspätung erst gestern eingesammelt. „Offenbar hat der neue Entsorger mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. In den letzten Jahren funktionierte die Abholung einwandfrei“, kann der Redlhamer Ortschef Wolfgang Kaiß (ÖVP) die vielen Beschwerden nachvollziehen.

Billigstbieter erhielt Zuschlag
Statt der Energie AG ist seit Jahresbeginn ein Unternehmen mit Sitz in der Steiermark für die Abholung der gelben Säcke zuständig. Es war bei der alle fünf Jahre vorgeschriebenen Neuausschreibung der Billigstbieter.

Tourenplanung begann vor vier Monaten
Manuela Gschwandtner, Chefin des Bezirksabfallverbands und Vizebürgermeisterin in Gampern, ist frustriert: „Die Entscheidung über die Neuvergabe trifft ausschließlich die ARA (Altstoff Recycling Austria). Bei der Abwicklung helfen wir dann mit. Und da haben wir schon vor vier Monaten mit der Tourenplanung begonnen und dem neuen alle verfügbaren Informationen zur Verfügung gestellt. Dass die Anlaufschwierigkeiten so groß werden, hätte ich mir nicht gedacht.“

Ortsunkenntnis und Grippe sorgten für Startprobleme
Neben der mangelnden Ortskenntnis der Lkw-Fahrer dürften auch die vielen grippebedingten Krankenstände den Start erschwert haben. „Ich bin guter Dinge, dass beim nächsten Mal die Abholung schon viel besser klappt“, so Gschwandtner. Das Intervall hat sich durch den neuen Entsorger übrigens von sechs auf vier Wochen verkürzt.