Oberhalb von Dornbirn hat sich das Bödele im Laufe der Jahre vom Vorsäß zu einem der beliebtesten Wintersportplätze des Bodenseeraumes entwickelt. Viele Wege führend durch dieses Gebiet, das ein Paradies für Winterwanderungen ist.
Das Bödele zählt wohl zu den abwechslungsreichsten Naherholungsgebieten des Landes. Im Sommer ist es ein malerisches Alpgebiet, im Winter schätzen Einheimische wie Gäste das Skigebiet mit zehn Liften, die Langlaufloipe und die zahlreichen Winterwanderwege. Politisch gehört das Gebiet zur Gemeinde Schwarzenberg, erfreut sich aber besonders bei der Dornbirner Bevölkerung großer Beliebtheit. Der nahegelegene Losenpass verbindet auf einer Meereshöhe von 1139 Metern das Rheintal und den Bregenzerwald.
Das Bödele fungierte einst als sogenanntes Vorsäß, bevor der Dornbirner Fabrikant Otto Hämmerle die zwölf Vorsäß-Hütten auf der Oberlose aufkaufte. Sein Plan war es, eine Sommerfrischekolonie zu errichten. Hierfür ließ Hämmerle einen Alpbetrieb mit Sennerei einrichten und die vorhandenen Hütten zu Ferienhäusern umbauen. 1904 erwarb der Fabrikant zusätzlich noch das Gasthaus am Bödele, das er in Etappen zum Alpenhotel ausbauen ließ und welches dann 1938 abbrannte. Eine von ihm gestiftete Kapelle und ein künstlich angelegter Badeteich sollten zusätzlich Touristen anlocken. Zudem ließ Hämmerle 1907/08 auf eigene Kosten eine Fahrstraße von Dornbirn auf das Bödele errichten.
Eine der Wiegen des Skisports
Neben dem Arlberg gilt das Bödele als zweite Wiege des Vorarlberger Skisports. Bereits 1904 gab es dort ein erstes Skispringen und 1907 wurde der erste Skilift Mitteleuropas in Betrieb genommen - dabei handelte es sich noch um eine Art Schlitten, der an einem Seil mithilfe eines Motors bergan gezogen wurde. 1950 wurde schließlich der erste Schlepplift errichtet und 1987 fand auf der Spielmoosabfahrt sogar eine Weltcup-Abfahrt der Damen statt, 1989 wurden nochmals zwei Weltcup-Riesentorläufe ausgetragen.
Auch die Natur kann sich noch entfalten
Unterhalb des Losenpasses erstreckt sich zwischen Dornbirn und Schwarzenberg zudem das Europaschutz-Gebiet Fohramoos, welches ein ausgedehntes Hochmoor umfasst. Mehrere ausgeschilderte Wanderrouten sowie eine Langlaufloipe tangieren beziehungsweise durchqueren das Gebiet. Ein Rundweg dauert in etwa eine Stunde. Das Hochmoor ist geprägt von knorrigen Birken, niedrigen Spirken- und Latschenwäldern sowie Moospolster und Zwergsträucher. An wolkenverhangenen Tagen mit Schneegestöber wirkt die Landschaft geradezu mystisch, an kristallklaren Wintertagen erscheint die Gegend wie verzaubert mit Eiskristallen überzogen.
Typ: Winterwanderung
Dauer: je nach Variante (von 40 Minuten bis mehrere Stunden)
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz bzw. Bushaltestelle Bödele, Schwarzenberg
Ausrüstung: knöchelhohe Schuhe mit guter Profilsohle, Überhose, Kleidung im Schichtprinzip, eventuell Getränk
Einkehrmöglichkeiten: unter anderem Restaurant Alpenhotel Bödele (Sa Ruhetag, Reservierung erbeten), Berghof Fetz (Mo/Di Ruhetag), Meierei Bödele (Mo/Di Ruhetag)
Öffentliche Verkehrsmittel: Busline 870 (von Bersbuch bzw. Dornbirn Bahnhof) bis nach Schwarzenberg Bödele
Für Wanderer bieten sich am Bödele zahlreiche Möglichkeiten - je nach Lust und Zeit. So kann man beispielsweise vom Wanderparkplatz aus in etwas mehr als zwei Stunden nach Alberschwende marschieren. Oder aber man entscheidet sich für eine kürzere Runde. Von der Bushaltestelle erreicht man nach kurzer Gehzeit entlang der Straße in Richtung Schwarzenberg einen Wegweiser. Ab dort kann man etwa den Hütteck-Rundweg wählen, der gut 40 Minuten in Anspruch nimmt. Man durchschreitet dabei die eindrucksvolle, winterliche Natur, die - zumindest unter der Woche - durch ihre Stille beeindruckt. Nur das Knirschen der Schritte im Schnee ist zu hören, ideal um einen Gang runter zu schalten und die äußere Ruhe auch auf sein Inneres wirken zu lassen.
Die Moorwälder erscheinen nun wie Stillleben in Grau und Weiß. Bergkiefer-Moorwälder und Spirken kommen in Österreich fast ausschließlich in Nordvorarlberg vor und sorgen am Bödele für den unverwechselbaren Charakter dieser Naturlandschaft.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.