Aufatmen nach Unglück:

Menschen in Lech/Zürs nicht von Lawine verschüttet

Vorarlberg
25.12.2022 21:57

Der Lawinenabgang in Lech/Zürs ist offenbar glimpflicher ausgegangen als zunächst befürchtet. Kurz nach 20.30 Uhr wurden nur noch zwei Menschen als vermisst gemeldet. Acht weitere Personen konnten gerettet werden. Sie wurden größtenteils nicht von der Lawine mitgerissen.

Zuvor war stundenlang nach zehn möglicherweise Verschütteten gesucht worden. Dieser Verdacht gründete auf einem Video eines Skigasts. Dieses zeigt, „wie die Skifahrer mit der Lawine in Kontakt kommen“, sagte Hermann Fercher von Lech/Zürs-Tourismus. Wie es dann weiterging, war auf dem Video nicht mehr zu erkennen.

Zwei Verletzte
Am Sonntagabend stand fest, dass die meisten Skifahrerinnen und Skifahrer nicht von der Lawine mitgerissen worden waren. Eine Person zog sich durch den Lawinenabgang zwar eine Verletzung zu, konnte sich aber selbstständig befreien und wurde im Spital in Bludenz behandelt. Eine weitere Person wurde verletzt geborgen und in die Klinik nach Innsbruck geflogen. Sechs weitere Menschen wurden nicht mitgerissen und blieben unverletzt.

(Bild: APA/EXPA/Peter Rinderer)
Die Unglücksstelle in Zürs (Bild: Maurice Shourot )
Die Unglücksstelle in Zürs

Noch offen war am Sonntagabend jedoch das Schicksal von zwei weiteren Wintersportlern. Nach ihnen wird am Montag bei Morgengrauen weitergesucht, Abgängigkeitsanzeigen liegen laut Vorarlbergs Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) bisher nicht vor. Laut „Krone“-Informationen könnte das daran liegen, dass es sich um ausländische Touristinnen und Touristen handelt. Gantner zeigte sich jedenfalls zuversichtlich, dass auch die letzten beiden Vermissten wohlauf sind.

Was geschehen war
Wie berichtet, hatten am Sonntagnachmittag Ausläufer einer Lawine die gesicherte Skipiste Nr. 134 (Balmen) erreicht. Die Verantwortlichen gingen von bis zu zehn Verschütteten aus und setzten alle Hebel in Bewegung, um mögliche Lawinenopfer zu finden. Dazu waren mehr als 200 Menschen, mehrere Lawinenhunde und acht Helikopter, drei davon aus Tirol, im Einsatz. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde der Lawinenkegel ausgeleuchtet, die Suche wurde auf dem Boden fortgesetzt. Die Helikopter standen aber für mögliche Verletzte weiter in Bereitschaft.

Am späten Sonntagabend wurde die Suche nach den letzten beiden Vermissten vorläufig eingestellt. Sie könnten sich möglicherweise bereits in ihren Quartieren befinden. Sollte ihr Verbleib am Montag weiterhin unklar sein, könnte der Lawineneinsatzzug des Bundesheeres mithelfen. Dieser rückte noch in der Nacht in die Walgaukaserne ein.

Die Lawine hatte sich unterhalb des Trittkopfs (2720 Meter Höhe) bei der Trittkopfbergstation gelöst und ihren Anfang im freien Gelände genommen, bis sie die Skipiste erreichte. Kurz vor 15.00 Uhr war dann Großalarm gegeben worden. Was die Lawine ausgelöst hat, ist noch unklar. Regen könnte das Gelände aufgeweicht haben.

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