Schau in Linz

Die Fotokamera als Spiegel des eigenen Lebens

Oberösterreich
14.12.2022 15:00

Die aktionistische Wiener Fotografin Heidi Harsieber stellt sich im Linzer Francisco Carolinum mit einer Werkschau vor. Das Selbstporträt, das Seelenzustände ausdrückt, rückt in den Fokus. Sie zeigt aber auch Bilder, die sich offen mit ihrer Krankheit auseinandersetzen. 

„Es geht mir um Gefühle„, sagt Heidi Harsieber (74), während sie mit der “Krone„ einen Rundgang durch ihre Ausstellung “Hand.Kamera" macht.

Konzentration auf sich selbst
Die Wiener Fotografin wurde vom Feminismus und vom Wiener Aktionismus geprägt. Im Francisco Carolinum in Linz gibt sie erstmals in Oberösterreich einen Überblick über ihre Bildserien ab den Siebzigerjahren.

Die große Klammer der Werkschau ist das Selbstporträt, das sie von Anbeginn an in den Dienst der Autobiographie stellte: „Ich wollte mich von außen anschauen, aber es ging auch um die Konzentration auf das Innere.“

Ging offen mit Krankheit um
Bis heute kreisen ihre Fotos um den Selbstauslöser und „um Einsamkeit, Altern, Schmerz, Tod.“ Ein Zyklus zeigt sie im Bett, ruhelos wälzend. Oder sie zog ein nie getragenes Ballkleid an und stieg damit in die Wanne – auch das wurde zum Bild.

Schonungslos zeigte sie ihre Brüste her mit Markierungen für eine Bestrahlung, als sie vor 22 Jahren Brustkrebs hatte: „Ich bin immer offen mit der Krankheit umgegangen.“

Gefühle im Schatten
Die Schwarzweißbilder entstehen mit der Hasselblad, in die Harsieber den Rollfilm einlegt, und sie arbeitet alles selbst in der Dunkelkammer aus. „Ich mag diesen langsamen Prozess des Analogen!“ In manchen Serien durfte die Farbe Einzug halten.
Aktuell rückt Harsieber auch von der Dominanz des Selbstporträts ab, fotografierte u. a. beim Life Ball, hielt berührende Szenen fest, die von Begehren im Schatten, von Tabus erzählen. Auch diese sind bis 19. März im Francisco Carolinum zu sehen. 

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