Schönste Wanderrouten

Wanderung im Damülser Winterwunderland

Um die „Walsersiedlung“ Damüls führt ein sonnig gelegener Rundweg. Das „schneereichste Dorf“ lockt bereits jetzt mit einem winterlichen Ambiente und herrlichen Aussichten.

Der erste Schneefall in der Saison ist immer etwas Besonderes. Noch ist es in den tieferen Lagen aper, aber auf den Bergen hat sich der Winter bereits ausgebreitet. Wer eine Kostprobe davon möchte, muss also in die Höhe. Eine schöne Laufstrecke findet sich beispielsweise in der Bregenzerwälder Ortschaft Damüls. Die Pisten und Winterwanderwege sind zwar noch nicht offiziell eröffnet, dennoch trifft man bereits auf Skitourengeher und Schneeschuhläufer, die die Ruhe der Zwischensaison nutzen, um die herrliche Bergwelt zu genießen.

Damüls ist der höchstgelegene Urlaubsort zwischen dem Bregenzerwald und dem Großen Walsertal und liegt auf 1423 Metern Höhe. Die Gemeinde befindet sich im Tal des Argenbachs, eingebettet zwischen den Damülser Bergen im Norden sowie der Zitterklapfengruppe des Lechquellgebirges und der Glatthorngruppe am Faschinajoch im Süden. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde Damüls, wie verschiedene andere hoch gelegene Orte in Vorarlberg, von den Walsern aus der benachbarten Schweiz besiedelt.

Fakten

Damüls hat 332 Einwohner (Stand 2022) und gehört wie unter anderem Lech, Ebnit oder Mittelberg zu den Vorarlberger Walserdörfern. Rund 60 Prozent der Gemeindefläche sind Alpen. Im Jahr 2009 wurde die Verbindung mit dem Skigebiet Mellau durch den Bau der Gipfelbahn fertiggestellt. Durch diesen Zusammenschluß verfügt das Skigebiet Faschina-Damüls-Mellau nun über 109 Pistenkilometer. Das Wappen von Damüls zeigt ein von Rot und Silber gespaltener Schild. Auf der Spaltlinie erhebt sich eine Wäldertanne umgeben von drei Walsersternen.

Aus jener Zeit stammt auch die kunsthistorisch wertvolle Kirche mit ihren schönen Fresken, die eine Armenbibel darstellen. Heute ist das Gemeindegebiet durch ein großes Skigebiet erschlossen und bietet auch während des Sommers zahlreiche Möglichkeiten für Bergsportler. Im Jahr 2006 bekam Damüls den Titel „Schneereichstes Dorf“ verliehen, denn im Schnitt fallen pro Saison über neun Meter Neuschnee.

Auf den Spuren der Walser
Besonders aussichtsreich ist die Winterwanderung „Rund um die Walsersiedlung“, die vom Damülser Kirchdorf über die Alpe Unterdamüls zum Gasthaus Jägerstüble und weiter auf die Alpe Oberdamüls und schließlich retour zum Ausgangspunkt führt. Für die Strecke sind rund zweieinhalb Stunden einzuplanen. Ausgehend vom Tourismusbüro folgt man zunächst der Landstraße bis zu einer markierten Abzweigung nach dem Gasthaus Glöckle. Von dort geht es in Richtung Alpe Unterdamüls, dabei kommt man auch an den sogenannten „Schmusehäuschen“ - das sind kleinen Holzhüttchen - vorbei. Die Strecke ist während der Wintersaison abends beleuchtet und recht romantisch. Kurz vor der Alpe Unterdamüls zweigt der Weg rechts ab und führt über einige Kehren bergan zum Gasthaus Jägerstüble. Nun bieten sich dem Wanderer zwei Möglichkeiten: der etwas steilere Weg geradeaus und den Hang hinauf oder aber links am Gasthaus vorbei eine weniger steilere Route.

Die erste Variante führt auf einen aussichtsreichen und sonnig gelegenen Pfad in Richtung Alpe Oberdamüls. Bei der zweiten Variante durchquert man zunächst ein Waldstück und gelangt dann auf denselben Weg wie bei Variante eins. Von der Alpe Oberdamüls geht es danach wieder talwärts zum Hotel Alpstern. Von dort aus marschiert man ein Stück der Straße entlang zurück ins Kirchdorf. Mit etwas Glück kann man die Wanderung sogar bei Inversionswetterlage genießen.

Infos zur Wanderung

Typ: winterliche Rundwanderung
Dauer: zirka 2.5 Stunden  
Anstieg: rund 357 Höhenmeter
Startpunkt: Tourismusbüro Damüls
Ausrüstung: mindestens knöchelhohe Schuhe mit guter Profilsohle, Gamaschen bzw. Schneeschuhe empfohlen, Kleidung im Schichtprinzip, Sonnenschutz, in der Zwischensaison: Thermosflasche mit heißem Getränk, Jause
Öffentliche Verkehrsmittel: Landbus Linie 43 (851 ab 11. Dezember) ab Gemeindeamt Au bis Damüls Kirchdorf oder Buslinie 77 (570) ab Thüringen Busplatz bis Damüls Kirchdorf
Einkehrmöglichkeiten: Hotels und Gasthäuser öffnen zu Beginn der Wintersaison im Dezember

Unter Inversion versteht man in der Meteorologie die Umkehr des normalerweise mit der Höhe abnehmenden Temperaturverlaufs - die oberen Luftschichten sind hierbei wärmer als die unteren. So kann es beispielsweise auf den Bergen angenehm mild sein, während es im Tal frostig ist. Eine Wetterinversion kann durch natürliche Ursachen oder aber durch Rauchgase aus Industrie- und Heizungsanlagen sowie Autoabgasen entstehen. Inversionen treten meist bei windschwachen herbstlichen oder winterlichen Hochdruckwetterlagen auf. Die Voraussetzungen dafür werden durch die Topographie bestimmt und sind im Gebirge häufiger gegeben als im Flachland.

Im Kleinwalsertal und dem Ostallgäu wird dieses Phänomen auch „Obheiter“ („oben heiter“) genannt. Wer also auch während der Wintermonate etwas Wärme tanken möchte, ist gut beraten, an einem schönen Tag einen Ausflug in die heimische Bergwelt zu machen.