Eine Tierschützerin hat am Dienstag in Vorarlberg eine Protestaktion gegen die Bestimmungen zur Schweinehaltung gestartet und legt sich dafür 24 Stunden lang auf einen Vollspaltenboden aus Beton. Diese sind in Österreich immer noch erlaubt.
Es ist sicher ein recht schmerzhafter Selbstversuch, den eine Aktivistin des „Vereins gegen Tierfabriken“ am Dienstag in Bregenz gestartet hat: Sie will ganze 24 Stunden auf einem Vollspaltenboden aus Beton zubringen. Eigentlich sollte jedem in Österreich gehaltenen Schwein per Gesetz ein „physisch angenehmer Liegeplatz“ zur Verfügung gestellt werden. Die Realität sieht aber oft anders aus, denn noch immer sind die scharfkantigen Betonböden in den Ställen erlaubt. Die Tiere leiden als Folge oft unter Gelenkschmerzen oder verletzten Klauen.
Zahlreiche Ausnahmen
Zwar dürfen neue Ställe nicht mehr mit einem Vollspaltenboden gebaut werden, bei bereits bestehenden Ställen aber wurde die Übergangsfrist, in der Vollspaltenböden noch erlaubt sind, auf das Jahr 2040 verlängert. Dagegen hat sich sogar der Verfassungsgerichtshof ausgesprochen – daraufhin passierte eine Novelle des Tierschutzgesetzes im Gesundheitsausschuss: Demnach wurde die Frist auf das Jahr 2034 verkürzt – allerdings sind für zahlreiche Betriebe Ausnahmen vorgesehen.
Umdenken erforderlich
Nun möchte die Aktivistin ausprobieren, ob ein solcher Betonboden ohne Einstreu nicht vielleicht doch „physisch angenehm“ ist – und damit zum Umdenken in Politik und Landwirtschaft animieren.
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