Für die grüne Frontfrau Leonore Gewessler war die Einführung des Klimatickets vor einem Jahr zweifellos ein sehr großer Erfolg. Eine Million verkaufte regionale Klimatickets in ganz Österreich läuteten eine Wende in der Umweltpolitik ein. Die Akzeptanz in der Bevölkerung war überwältigend.
„Es blutet mir natürlich das Herz, wenn öffentliche Verkehrsmittel stillstehen“, erklärte die Ministerin für Klima, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie am Montag. Sie hoffe auf eine rasche Einigung bei den Tarifverhandlungen, gab sie sich versöhnlich. Ihre späte Botschaft ist nicht einmal Schadensbegrenzung. Von einem Aufschrei im Sinne aller Klimaticket-Fans ganz zu schweigen.
Kräftemessen schadet Umwelt
Dabei ist der Schaden, den der Bahnstreik angerichtet hat, enorm. Da wurde ein Konflikt auf dem Rücken der treuesten Kunden ausgetragen, darunter Hunderttausende Pendler, die zu spät oder gar nicht in die Arbeit kamen. Bahn und Gewerkschaft geben sich gegenseitig die Schuld an der Auseinandersetzung. Und vergessen dabei, dass sie mit ihrem Kräftemessen nicht nur der Umwelt, sondern auch einer großen Idee schaden.
Bahnfahren als erschwingliche und verlässliche Alternative zum umweltbelastenden Autoverkehr und damit zur Umweltverschmutzung. Dieses Vertrauen wurde erschüttert. Und das in einer Zeit, in der das schlechte Image der Bahn durch ein Umdenken in der Bevölkerung gerade etwas besser wurde.
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