Ernährung

Verfälscht künstlicher Süßstoff den Nutri-Score?

Gesund Aktuell
20.11.2022 17:00

Lebensmittelkennzeichnung nach dem Ampelsystem - gesunde Nahrungsmittel werden mit „grün“, ungesunde mit „rot“ gekennzeichnet - zeigt nicht immer, was tatsächlich besser für unseren Körper ist. 

59 Prozent der Männer und 43 Prozent der Frauen  sind in Österreich - laut Statistik Austria 2022 -  zu dick. Gleichzeitig leiden 800.000 an Diabetes. Dabei ist belegt, dass richtige Ernährung helfen kann, nicht übertragbare Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere mit Übergewicht in Verbindung stehende Krankheiten zu verhindern.

Welchen Sinn hat der Nutri-Score?
Der Nutri-Score sollte eigentlich gesundheitsbewussten Kunden dabei helfen, mit einem Blick zu erkennen, welche Lebensmittel gesund sind. Wird dadurch aber tatsächlich weniger Süßes gegessen?

„Im Rahmen des aktuellen Nutri-Score-Berechnungsmodells finden Süßstoffe keinerlei Berücksichtigung. Das bedeutet, dass etwa ein Light-Getränk aktuell mit einem grünen “B„ bewertet wird“, erläutert Univ.-Lektor Mag. Dr. Manuel Schätzer, Ernährungswissenschafter von Sipcan (Initiative für ein gesundes Leben).

Krebsrisiko durch Süßstofe?
Ob ein derartiges Produkt dazu beiträgt, dass sich Konsumenten auch an weniger süße Produkte gewöhnen, darf in Frage gestellt werden, zweifelt der Experte. „Vor allem aber sind die gesundheitlichen Auswirkungen von Süßstoffen nicht abschließend geklärt. So deutet auch eine aktuell vorliegende Studie darauf hin, dass es doch Zusammenhänge zwischen Süßstoffen und Erkrankungen geben kann“, betont Dr. Schätzer.

 Auf Basis von Datenerhebungen an über 100.000 Erwachsenen der französischen NutriNet-Santé-Studie (2009-2021) wurde nun die Verbindung zwischen der Aufnahme von künstlichen Süßstoffen, insgesamt aus allen Nahrungsquellen und den am häufigsten konsumierten Aspartam [E951], Acesulfam-K [E950] sowie Sucralose [E955], und dem Krebsrisiko untersucht.

Aspartam in vielen Light-Getränken
Nach Bereinigung möglicher anderer Einflussfaktoren wie BMI, Rauchen, Alkoholkonsum etc. sowie auch diverser Vorerkrankungen hatten „Stark-Konsumierer“ von künstlichen Süßstoffen - am Beispiel von Aspartam wären das mehr als 0,33 ml Lightprodukte täglich - im Vergleich zu „Nicht-Konsumenten“ ein höheres Risiko für Tumorerkrankungen.

„Diese Ergebnisse liefern aktuelle Erkenntnisse für die laufende Neubewertung von Süßungsmitteln und sollten beim Nutri-Score unbedingt berücksichtigt werden“, erklärt Dr. Schätzer.

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