Lebensmittelampel

Ist der Nutri-Score bei Nahrungsmitteln sinnvoll?

Auf die Ampelfarben achten, um gesundes Essen einzukaufen? Was einfach klingt, ist es in der Realtität aber nicht. Die Lebensmittelkennzeichnung „nutri score“, die in einigen EU-Ländern schon angewendet wird, soll nun auch nach Österreich kommen. Doch Experten raten: Sie muss noch überarbeitet werden! 

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Der Nutri-Score soll in der Theorie über den Wert eines Produkts im Vergleich zu anderen Produkten in derselben Lebensmittelkategorie informieren, sagt aber nichts darüber aus, ob das Produkt gesund oder ungesund ist. Das heißt, die Konsumenten können nur Pizza mit Pizza und Jogurt mit Jogurt vergleichen. „In der Theorie klingt das Nutri-Score-Kennzeichnungssystem logisch, aber in der Praxis besteht die Gefahr, dass die Menschen die Farbgebung mit ‚essen‘ und ‚nicht essen‘ assoziieren“, warnt Univ.-Prof. Prim. Dir. Dr. Friedrich Hoppichler, Facharzt für Innere Medizin, Vorstand der Inneren Abteilung und Ärztlicher Direktor der Barmherzigen Brüder Salzburg sowie Vorstand des Vorsorgeinstituts SIPCAN, bei einer Pressekonferenz in Wien. 

 Selbst nach einer Überarbeitung kann der Nutri-Score aber nur ein Punkt von vielen sein, um die Menschen auf dem Weg zu einer gesundheitsfördernden Ernährung zu unterstützen. Ihm dürfen Informations- und Aufklärungskampagnen über die Risiken etwa von Zucker und Süßstoffen nicht zum Opfer fallen.

Das sind die Schwächen dieser Lebensmittelkennzeichnung:

  • Süß-, Farb- und Konservierungsstoffe, Palmöl uvm. werden bei dieser Bewertung nicht kritisch gesehen
  • Gesundheitsrelevante Lebensmittelbestandteile wie sekundäre Pflanzenstoffe und Probiotika finden bei der Berechnung keine Berücksichtigung
  • Parameter ob ein Produkt stark verarbeitet ist, Bio-Qualität aufweist oder gentechnikfrei ist, werden ebenfalls ignoriert
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