Bis zu 400 Plätze

Messezentrum wird im Notfall zum Asylquartier

Stadtchef Harald Preuner bestätigt: Salzburgs Messezentrum könnte schon ab Monatsende bis zu 400 Flüchtlinge beherbergen.

Die Bitte war, dass wir nach der Berufsinfo-Messe (BIM) die Halle 10 bis Ende Februar freihalten“, bestätigt Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Vor einigen Tagen sei der Chef des Salzburger Katastrophenschutzes an ihn herangetreten und habe darum gebeten, so Preuner. „Man kann die Leute natürlich nicht auf der Straße schlafen lassen. Aber eine rechte Freude hat auch niemand damit“, hält der Stadtchef fest. Mit dem Geschäftsführer des Messezentrums habe er sich schon unterhalten, erklärt Preuner. Klar sei: „Die Messe wird sicher nur ein Quartier zur Überbrückung!“

Man kann der Bevölkerung nicht zumuten, dass die Leute dann in der Nachbarschaft herumstreunen.

Bürgermeister der Stadt Salzburg, Harald Preuner (ÖVP)

Privater Wachdienst soll Flüchtlinge im Zaum halten
Die Kapazität läge bei rund 400 Personen. Außerdem möchte der Bürgermeister im Falle des Falles einen privaten Wachdienst am Messegelände postieren. „Man kann der Bevölkerung nicht zumuten, dass die Leute dann in der Nachbarschaft herumstreunen.“

Das Messezentrum entpuppte sich in den vergangenen Jahren gleich mehrmals als strategische Reserve des Landes. Ob als Corona-Feldspital, Impfstraße, Teststation oder Ankunftszentrum für Ukrainer: Das Land griff gerne auf das Ausstellungszentrum zurück. Vor Wochen spekulierte ein Insider in der „Krone“, dass der Katastrophenschutz, wie 2015, die Zügel in die Hand nehmen könnte. Genau das dürfte jetzt eingetreten sein.

Das Team von Landesrätin Martina Berthold (Grüne) hat indes 15 mögliche Unterkünfte auf dem Radar. Die größte Kapazität böten dabei Holzhäuser mit einer Kapazität von je 76 Plätzen. Aktuell erkundet man geeignete Standorte. Ein Sprecher betont, dass man nicht wisse, ob man die Messe brauchen werde. Im Notfall sei sie dem Aufstellen von Zelten aber vorzuziehen.