„Krone“-Kolumne

Katar-WM: Zumindest für ein Umdenken wurde gesorgt

Eine launige Runde. Diego Maradona oder Pelé? Auch bei den Ex-Rapidlern Robert Pecl, Kurt Garger und Franz Weber wurde beim Heurigen Fuchs in Maria Enzersdorf heiß diskutiert, wer der größte WM-Star aller Zeiten ist. Bei einer Geschichte ist sich das Trio allerdings einig. Keiner kann abschätzen, wie viele Emotionen die erste Winter-WM bei den Fußball-Freunden auslösen wird ...

Irgendwie will niemand am Katar-Thema anstreifen, zu unsympathisch hörten sich im Vorfeld die meisten Geschichten an. Missachtung der Menschenrechte, Korruption, Spionageskandal undein Großereignis auf engstem Raum, die Vorzeichen der 22. Endrunde sind alles andere als rosig. Wie reagieren die Beteiligten und Fans? Von einer Weltmeisterschaft der Rekorde dürfte jedenfalls keine Rede sein.

Brauereien und Gastronomie rechnen in den Katar-Wochen mit wenig Umsatzplus, TV-Geräte werden nicht zum Schleuderpreis angeboten, von Merchandising fehlt jede Spur. Immer mehr Branchen und Event-Veranstalter rufen zum Boykott auf, das Nicht-WM-Schauen gehört fast zum guten Ton. Verrückt, wenn man bedenkt, dass der Fußball völkerverbindend sein soll. Die Vergabe kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, die Matches werden angepfiffen, und Katar wird das Programm professionell durchziehen. Zumindest für ein Umdenken wurde gesorgt. In Zukunft muss bei der Vergabe von Großereignissen definitiv gewissenhafter nachgedacht werden.