Ob Gurken, Butter etwa auch Speiseöl: Die Preise steigen dieser Tage in den Supermärkten heftig! Gerade das merken auch Salzburgs Tafeln und Sozialmärkte – die Nachfrage steigt, bemerkt auch Elisabeth Dank von Soma in Salzburg-Itzling: „Wir verbuchen um 30 bis 40 Prozent mehr Kundenaufkommen als vor einem Jahr.“ Ein halbes Kilo Brot um 10 Cent, ein Kilo Tomaten (80 Cent)den Liter Milch (50 Cent) – die Schlange vor diesen preiswerten Produkten ist lange.
Die Chefin vom in dieser Form größten Sozialmarkt in Salzburg sieht sich und ihre Ehrenamtlichen M aber gerüstet: „Zum Glück haben wir nicht das Problem wie scheinbar im Osten Österreichs, wo die Waren in den Märkten knapp werden. Wir pflegen mit unseren großzügigen Spendern, also etwa den Leitern von Supermärkten und Bäckereien, einen persönlichen Umgang. Das funktioniert ausgezeichnet“, erklärt Dank.
Ein Punkt bereitet ihr dennoch Kopfweh: „Die richtige Teuerung werden viele Leute erst über den Winter spüren, etwa mit der Heizkostenabrechnung. Es wird noch mehr Menschen bedürftig geben!“ Besorgniserregend sieht die Entwicklung Svjetlana Wisiak von den in der Steiermark gegründeten Vinzi-Werken mit den Salzburg-Ablegern Vinzi-Bus, Vinzi-Tisch: „Wir können gar keine genaue Zielgruppe der Bedürftigen mehr definieren. Es trifft heutzutage auch Leute mit Arbeit. Jungfamilien, alleinerziehende Mütter, definitiv nicht nur Arbeitslose.“
Ähnlich ist die Lage auch bei den Rollenden Herzen, sagt Chefin Tina Widmann. Die Pingzauer zählen bei ihren Fahrten ein Viertel mehr Menschen als noch im Herbst 2021 – die Organisation gibt Lebensmittel an Bedürftige an festgelegten Routen im Pinzgau, Pongau und Tennengau ab. „Wir haben großen Zulauf. Wir spüren vor allem die ukrainischen Flüchtlinge“, erklärt Widmann.
An Haltestellen, wo beispielsweise einst noch 15 Menschen warteten, sind nun oft spontan 40 Menschen - das mache es logistisch schwierig.
Wir verbuchen um 30 bis 40 Prozent mehr Kundenaufkommen als vor einem Jahr.
Elisabeth Dank, Soma Salzburg
Die Scham vor dem Weg zur Tafel ist meist groß
Was ihr zudem auffällt: Einheimische mit finanziellen Engpässen würden oft den Weg zum Bus meiden. „Die Leute, die zu uns kommen, holen nicht nur eine Spende, sondern leisten auch einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung“, sagt Widmann.
Auch im Lungau bemerkt Tafel-Chef Gerhard Langreiter diese Phänomen. Mehr Nachfrage nach Lebensmitteln gebe es nicht. „Weil der Lungau ein kleiner Bezirk ist, da kennt jeder jeden. Es gibt nun mehr Berechtigte, die das Angebot in Anspruch nehmen können“, sagt Langreiter.
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