Studie zeigt:

Frühere Sanktionen gegen Iran und Russland wirken

Ausland
28.10.2022 16:08

Die Sanktionen gegen den Iran von 2012 und gegen Russland von 2014 wirken dauerhaft. Das ist das Ergebnis einer Simulation eines deutschen Forschungsteams. Laut dieser sind sowohl Exporte als auch Importe zurückgegangen.

Bei den russischen Exporten ist es ein Minus von 36 Prozent, die Importe sind um mehr als 30 Prozent zurückgegangen. Das teilte das Kiel Institut für Weltwirtschaft (ifW) am Freitag mit. Für den Iran sei das Minus mit 41 Prozent bei den Exporten und 83 Prozent bei den Importen noch deutlicher ausgefallen. Seitdem die Sanktionen eingeführt wurden, ist in beiden Ländern ein Wohlstandsverlust eingetreten. Dieser ist im Iran eine Spur höher als in Russland (1,7 Prozent vs. 1,5 Prozent).

Koalitionen wichtig
Ein weiterer Schluss, zu dem das ifW und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kamen, ist, dass Koalitionen bei Sanktionen wichtig sind. Sie erhöhen die wirtschaftlichen Kosten für das Zielland und reduzieren die eigenen Kosten. Eine kleinere Gruppe sanktionierender Länder hat sowohl im Iran als auch in Russland rund 60 Prozent des Effekts erzielt, den eine globale Sanktionskoalition gehabt hätte. 

Besonders wirksam zu den Sanktionen gegen Russland hätten China, Vietnam, Belarus, die Türkei und Südkorea beigetragen. Die Iran-Sanktionen hätten speziell durch China, die Vereinigten Arabischen Emirate, Indien, Singapur und Brasilien an Kraft gewonnen.

Die russische Zentralbank in Moskau (Bild: AFP)
Die russische Zentralbank in Moskau

Verbesserte Aussichten für Russland
Was Russland betrifft, so wird die dortige Wirtschaft 2022 laut der Zentralbank trotz neuer Sanktionen weniger stark schrumpfen als prognostiziert. Der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) werde in diesem Jahr bei 3 bis 3,5 Prozent liegen. In der zweiten Jahreshälfte 2023 soll die russische Wirtschaft wieder wachsen.

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