„Krone“-Kommentar

Frauen im Iran: Was für ein Mut!

Kolumnen
18.10.2022 06:00

Sie reißen sich die Tücher vom Kopf, sie demonstrieren seit nunmehr einem Monat, sie lassen sich verprügeln, werden in Gefängnisse geworfen, gefoltert, erschossen. Sie sterben für Freiheit und Selbstbestimmung der iranischen Frau.

Dagegen wettern stur die greisen Turban-Männer des klerikalreaktionären Mullahregimes. Sie rufen, den Koran umklammernd, zur Züchtigung der Frauen auf, weil sie um ihren Steinzeit-Islam fürchten.

Kompromiss ist keiner möglich. Das Kopftuch ist die DNA der Khomeini-Revolution von 1979. Das war sein erster Befehl, gefolgt von ersten Protesten. Seither versuchen Irans Frauen - seit 43 Jahren -, sich von diesem Zwang zu befreien. Genauer gesagt: die Frauen in den Städten. Auf dem großen, weiten Land außerhalb geht alles den alten Trott. Dort haben die Moscheen die Bevölkerung fest im Griff. Diese sind auch die Quelle der (kargen) Sozialleistungen.

Der Iran war immer ein sehr religiöses Land. Diese bigotte Zwangsanstalt aber hat es fertiggebracht, den Iranern die Religion auszutreiben, beginnend in den Städten - und in den Landesteilen der anderen im Iran wohnenden Völker, etwa Kurden oder Aseris, wo bei jeder Krise gleich auch die Selbstbestimmung virulent wird. (Die iranische Bevölkerung besteht nur zu knapp 60 Prozent aus Persern.)

Dem Regime brennt der Turban, aber es hält zäh die Stellung unter Berufung auf sein angebliches Gottesgnadentum.

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