Schutzstatus senken

Thema Wolf: Land Tirol pocht auf Gleichbehandlung

Tirol
29.09.2022 13:07

Das Tiroler Landesverwaltungsgericht (LVwG) richtet sich mit vier Fragen zum Thema Wolf zur Vorabentscheidung des Europäischen Gerichtshof (EuGH). LHStv. Josef Geisler strebt weiterhin eine Änderung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) an. Umweltorganisation WWF pocht auf eine Herdenschutz-Offensive.

Von Tirol aus werden nun Fragen zur Rechtsauslegung der FFH an den EuGH. Der LVwG legt entsprechende Rechtsfragen vor. Bereits zuvor forderte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, die über 30 Jahre alte FFH-Richtlinie zu überarbeiten und den Schutzstatus des Wolfes zu senken. „Das ist aber eine Mammutaufgabe. Deshalb brauchen wir in der Zwischenzeit einige rechtliche Klarstellungen, damit wir auf Landesebene im Wolfsmanagement weiterkommen“, wirft Geisler ein.

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Bis dahin werden wir weiterhin alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und nichts unversucht lassen, um die Almwirtschaft zu erhalten und die Tierhalter bestmöglich zu unterstützen.

LHStv. Josef Geisler

Mit einer Entscheidung des EuGH ist in der Regel in etwa eineinhalb Jahren zu rechnen. „Bis dahin werden wir weiterhin alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und nichts unversucht lassen, um die Almwirtschaft zu erhalten und die Tierhalter bestmöglich zu unterstützen“, so Geisler weiter. Eine Anpassung betreffe den Gleichheitsgrundsatz. Vom strengen Schutzregime der FFH-Richtlinie ausgenommen sind Wölfe in Estland, Lettland, Litauen, Polen, der Slowakei, Bulgarien sowie in Teilen Finnlands, Griechenlands und Spaniens.

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Die bisherige Praxis fortzusetzen, ist angesichts des Verfahrens beim Europäischen Gerichtshof sinnlos.

Umweltjurist Gregor Schamschula

WWF fordert Herdenschutz-Offensive
Anders sieht das die Umweltorganisation WWF und zeigt mit dem negativen Abschuss-Bescheid zufrieden. „Das bedeutet klipp und klar, dass die Abschuss-Bescheide nicht vollstreckt werden dürfen. Die bisherige Praxis fortzusetzen, ist angesichts des Verfahrens beim Europäischen Gerichtshof sinnlos“, sagt Umweltjurist Gregor Schamschula.

Wölfe seien wichtig für das Ökosystem und bereichern die Artenvielfalt. Als „Gesundheitspolizei des Waldes“ halten sie den Wildbestand in guter Kondition und können die Ausbreitung von Krankheiten eindämmen, so der WWF.

Zudem fordert man den Einsatz gelinderer Mittel, etwa fachgerechte Herdenschutz-Maßnahmen. „Genau hier sind Tirol und mehrere weitere Bundesländer allerdings säumig. Die meisten Schafherden sind immer noch ungeschützt“, heißt es in einer Aussendung.

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