Anti-Teuerungspaket

„Reicht nicht“: Bürgermeister kritisieren Land

Salzburg
27.09.2022 17:00
Das Land schnürt ein Anti-Teuerungspaket für Salzburgs Gemeinden. 10 Millionen Euro sollen fließen. Das genügt vielen Bürgermeistern nicht.

Unliebsame Post von der Salzburg AG traf dieser Tage im Radstädter Gemeindeamt ein. Satte 64.000 Euro zusätzlich muss Bürgermeister Christian Pewny (FPÖ) im kommenden Jahr für Strom bezahlen. „Und das ist erst der Anfang“, ächzt der Stadtchef. Die vom Land Salzburg in Aussicht gestellten zusätzlichen Zahlungen in Höhe von 10 Millionen Euro für die zwei nächsten Jahre seien da nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Denn: „Wir als kleine Gemeinde bekommen da ja nur lediglich einen Bruchteil davon.“

Wahlkampfzuckerl oder echte Entlastung?
Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) wird da noch deutlicher „Diese Zahlungen sind nur ein Wahlkampfzuckerl“, sagt er. Er rechnet vor: „Von den 10 Millionen Euro würden wir pro Jahr rund 320.000 Euro bekommen. Alleine die Energiekosten steigen für unsere Gemeinde allerdings um 600.000 Euro jährlich.“ Kurz gesagt: „Man müsste an die 10 Millionen noch eine weitere Null anhängen, damit sich das ausgehen könnte.“ Ein gigantischer Betrag, den die öffentliche Hand wohl nicht stemmen könnte. „Der Umbau der Salzburger Festspielstätten soll 335 Millionen Euro kosten. In Zeiten wie diesem muss man Prioritäten setzen“, hält Stangassinger dagegen. Und: „Die Millionen vom Land kommen aus dem Gemeindeausgleichsfonds. Das ist also Geld, dass uns Gemeinden sowieso zusteht.“ 

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In den Festspiel-Umbau sollen 335 Millionen Euro fließen. Man muss jetzt Prioritäten setzen.

Alexander Stangassinger, Bürgermeister von Hallein

St. Johanns Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP) freut sich über die Finanzspritze: „Das Land nimmt uns einen Teil der Teuerung ab, das entlastet auch die Bevölkerung.“ Aber: „Die öffentliche Hand kann nicht alle Teuerungen auffangen, sondern sie nur in einem erträglichen Maß halten.“

Das Land kündigte ihr Anti-Teuerungspaket vergangene Woche an. Man hofft, dass den Bürgern so vorerst keine Gebührenerhöhungen bevorstehen.

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