„Krone“-Kommentar

Conny Bischofberger: Freiheit

Kolumnen
24.09.2022 06:00

Freiheit ist ein großes Wort. In Tagen wie diesen ganz besonders.

In Wien gingen vor zwei Wochen wieder Corona-Gegner für „Freiheit“ auf die Straße. Die Autofahrer und Öffi-Benutzer waren so frei und warteten geduldig. Immerhin ist es ein Grundrecht zu demonstrieren.

In Tirol tritt bei den Wahlen am Sonntag eine Partei landesweit an, die das große Wort sogar in ihrem Namen trägt. Die Spitzenkandidatin preist ihr Wahlprogramm als „Angebot für Freiheit, Gerechtigkeit und Sicherheit“ an. Und sagt, dass diese essenziellen Bedürfnisse in den vergangenen Jahren „gröblich missachtet, gekauft, gebrochen und gebogen“ worden seien. Unseren Kindern sei während der Pandemie großes Unrecht angetan worden, man habe ihnen ihre Kindheit und Jugend gestohlen.

Vielleicht sollten diese Leute einen Blick nach Russland werfen, wo der Kreml-Führer gerade Hunderttausende junge Menschen in einen sinnlosen Krieg jagt. Mehr als tausend, die dagegen demonstrierten, wurden ins Gefängnis gesteckt und müssen jetzt erst recht an die Front.

Oder in den Iran, wo eine junge Frau von der Sittenpolizei festgenommen wird, weil sie ihr Kopftuch falsch trägt. Stunden später ist sie tot, mutmaßlich gefoltert. Ein Aufschrei geht durch die Welt. Zahlreiche Menschen werden bei Demonstrationen gegen das iranische Regime getötet.

Diese Menschen opfern für Freiheit ihr Leben. Während uns dieses große Wort oft viel zu leicht über die Lippen kommt.

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