Schläger vor Gericht

Nicht artig für Essen bedankt: Bekannter schlug zu

Vorarlberg
03.09.2022 06:20

Ein 36-jähriger Russe hatte einem 27-jährigen Polier in Bregenz die Visage ordentlich poliert - wegen einer Lappalie. Am Freitag wurde die Sache dann vor Gericht in Feldkirch geklärt. 

„Hey, du hast mich angezeigt!", sind die ersten und einzigen Worte des Angeklagten, als er im Gerichtsgang auf sein Opfer trifft. Freunde werden die beiden keine mehr. Verständlich. Denn für den 36-jährigen Schläger steht viel auf dem Spiel. Einerseits ist der Russe bereits wegen Körperverletzung vorbestraft. Andererseits ist er innerhalb der Bewährungszeit wieder straffällig geworden. Weshalb ihm bei einem Schuldspruch im aktuellen Prozess nicht nur der Widerruf der bedingten Haftstrafe droht, sondern bis zu zehn Jahre Gefängnis.

„Das heißt ,Danke‘ und nicht ,Danke, du Hurensohn‘“
Angeklagt ist der Paketfahrer, weil er im April einen 27-jährigen Bekannten an einer Tankstelle in Bregenz krankenhausreif geschlagen hat. Grund: „Wenn ich jemanden zum Essen einlade, heißt das Danke und nicht Danke, du Hurensohn!“, rechtfertigt der Schläger seinen Ausraster von damals. Bei einem Ausraster, bei dem er mit Fäusten und Tritten das Gesicht des Opfers malträtiert, bleibt es allerdings nicht. Laut Aufzeichnung der Videokamera attackiert er sein Opfer 20 Minuten später erneut. Weshalb ihm die Staatsanwältin auch zwei Verbrechen vorwirft.

Opfer leidet Monate nach der Tat noch an Schmerzen
„Haben Sie aus dem vom Gericht angeordneten Anti-Aggressionstraining nichts gelernt?“, will der Herr Rat wissen. „Dass ich halt nicht aggressiv sein soll“, kommt die wenig überzeugende Antwort. Den heißen Tipp seiner Bewährungshelferin, sich beim Opfer zu entschuldigen, schlägt er aus. Entsprechend arrogant und überheblich fällt sein Schlusswort vor der Urteilsverkündung aus: „Ich will mich bei allen entschuldigen für die Zeitverschwendung wegen so einer Tat.“

Urteil: 15 Monate Haft, bedingt auf drei Jahre, und 2940 Euro Geldstrafe sowie 1000 Euro Teilschmerzensgeld an das Opfer, das damals zahlreiche Prellungen sowie eine Rissquetschwunde im Gesicht erlitten hatte und auch Monate nach der Tat noch an Kieferschmerzen leidet.

Chantal Dorn
Chantal Dorn
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