Hilfe für die Ukraine

Tanner zu EU-Trainingsmission: „Noch viele Fragen“

Neben Waffenlieferungen soll nun auch eine eigene EU-Trainingsmission für die ukrainischen Streitkräfte auf die Beine gestellt werden. Unter anderem darüber beraten am Dienstag die Verteidigungsminister der Europäischen Union. „Ein erstes Gedankenpapier dazu ist bei uns letzte Woche eingegangen“, bestätige Österreichs Verteidigungsministerin Klaudia Tanner am Montag gegenüber der APA. „Aus unserer Sicht sind derzeit noch sehr viele Fragen offen, die für eine Entscheidung aber unabdingbar sind“, kommentierte die Ministerin die Vorschläge aus Brüssel.

Der seit fast sechs Monaten andauernde russische Angriffskrieg erfordere Anstrengungen der EU - „nicht nur für die materielle Versorgung, sondern auch für die Ausbildung und die Unterstützung bei der Organisation der Armee“ der Ukraine, hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell vergangene Woche betont. Er hoffe auf Zustimmung der Mitgliedstaaten für den Plan.

Ausbildung außerhalb der Ukraine
Laut Tanner muss unter anderem geprüft werden, ob es europarechtlich überhaupt eine derartige Mission geben könne. Als Ausbildner bereits im Einsatz sind Spezialkräfte des Vereinigten Königreichs und den USA, aber auch der deutschen Bundeswehr und der Niederlande. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, herrscht vor allem in den Bereichen medizinische Versorgung, Minenräumung und Scharfschützen-Einsätze eine akute Nachfrage.

Die Trainingsmission würde auf jeden Fall vorerst nicht in der Ukraine selbst laufen, um das Leben der Ausbildner nicht zu gefährden. „Später könnte man diese aber durchaus dorthin verlagern“, heißt es in dem Papier, aus dem Bloomberg zitiert.