Spieler „abgezockt“

Milliarden-Klage gegen Sony PlayStation in London

Spiele
23.08.2022 08:49

Schwerer Vorwurf gegen Sony PlayStation in Großbritannien: Der Videospiel-Gigant soll Kunden mit überteuerten Spielen und In-Game-Käufen „abgezockt“ haben - und ist deshalb in einer Sammelklage auf fünf Milliarden Pfund (rund 5,9 Mrd. Euro) verklagt worden. „Das Spiel ist aus“, kommentierte Verbraucherschützerin Alex Neill, die die Klage angestrengt hat.

Die beim Competition Appeal Tribunal in London eingereichte Klage wirft Sony PlayStation laut einem Bericht der britischen BBC vor, seine Position als Marktführer missbraucht zu haben, um den Entwicklern und Publishern von Spielen Geschäftsbedingungen aufzuerlegen - darunter eine Provision von 30 Prozent auf jedes digitale Spiel oder jeden In-Game-Kauf, der über den PlayStation-Store getätigt wird. Das habe die Preise für die Verbraucher in die Höhe getrieben haben, was wiederum dazu geführt habe, dass den Kunden in den letzten sechs Jahren „unwissentlich zu hohe Gebühren“ für Käufe von digitalen Spielen um bis zu insgesamt fünf Milliarden Pfund in Rechnung gestellt worden seien.

Der geschätzte Schaden pro Person soll laut Klage zwischen 67 und 562 Pfund (rund 79 bis 665 Euro) liegen. Die Sammelklage könnte dem Bericht nach fast neun Millionen Spieler entschädigen. Sie gilt für alle Kunden, die seit August 2016 digitale Spiele oder Zusatzinhalte über den PlayStation-Store gekauft haben.

Ähnlichkeiten zu Apple und Google
„Wir glauben, dass wir einen wirklich starken Fall haben, sonst würden wir das nicht tun“, sagte Verbraucherschützerin Neill gegenüber BBC News. „Es ist ein großes Unterfangen, es mit einem Unternehmen wie Sony aufzunehmen.“ Sie verglich den Fall mit ähnlichen Klagen in anderen Ländern gegen Apple und Google, die wegen der Provisionen in ihren digitalen Stores bereits seit längerem in der Kritik stehen. „Sobald Sie sich in diesen Apple- oder Android-Betriebssystemen befinden, bleibt Ihnen keine andere Wahl, als die hohen Kosten für Inhalte zu zahlen, da es keine Alternative gibt. Wir sagen, dass es für Sony-PlayStation-Kunden ziemlich ähnlich ist“, so Neill zur BBC.

Verbraucherschützerin erwartet Vergleich
Hoffnungen auf schnelles Geld sollten sich PlayStation-Gamer in Großbritannien aber nicht machen: Neill warnte davor, dass Fälle dieser Art mehrere Jahre dauern können, bis sie gelöst sind, und dass Personen, die möglicherweise Anspruch auf Entschädigung haben, warten müssen, wenn Sony PlayStation sich weigert, den Anspruch zu begleichen. „Angesichts der Zahl der betroffenen Verbraucher und des Betrags, den sie unserer Meinung nach zu viel berechnet haben, würden wir erwarten, dass Sony die Sache vorantreibt und einen Vergleich schließt. Aber wir haben keine Ahnung, was sie zu tun gedenken“, sagte Neill weiter.

Sony PlayStation hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)
(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spiele