Mehr Polizei gefordert

Favoriten will jetzt 200 Uniformierte mehr

Sozialer Brennpunkt Favoriten. Kriminalistisch zwar ein Hotspot, von den Ressourcen her aber eher ein Stiefkind.

(Bild: Gerhard Bartel)

Linz und Wien-Favoriten: Gleiche Einwohnerzahl, doch nur halb so viele Polizisten. Der Bezirkschef im 10. fordert nun deutlich mehr Personal.

In absoluten Einwohnerzahlen wäre der zehnte Bezirk die drittgrößte Stadt Österreichs. Knapp 211.000 Menschen leben hier und somit sogar schon mehr als in Linz. Doch den österreichischen Polizei-Durchschnitt (333 Polizisten auf 100.000 Einwohner) erreicht Favoriten gerade einmal knapp zur Hälfte!

Nur 319 Beamte im Einsatz
Denn während in Linz ganze 630 Beamte ihren Dienst versehen, sind es im zehnten Bezirk nur 319 Beamte. Noch deutlicher wird der direkte Bezirksvergleich mit dem Polizeikommando Josefstadt, zu dem auch die Bezirke Neubau und Alsergrund zählen. Hier sind 386 Polizisten im Einsatz, obwohl die drei Bezirke zusammen nur knapp 98.000 Bewohner zählen.

Gewaltszenen, Polizeieinsätze und Krawall
Erst kürzlich schlug ein „Krone“-Lokalaugenschein auf dem Keplerplatz, dem Schandfleck des Bezirks, für enorme Wellen. Denn Gewaltszenen, Polizeieinsätze und Krawall stehen hier seit vielen Jahren an der Tagesordnung.

Jetzt fordert Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) einmal mehr eine Aufstockung und sieht das Innenministerium am Zug. Im Gespräch mit der „Krone“ wird er deutlich: „Favoriten braucht mindestens 500 Polizisten!“ Das sind ganze 181 Planstellen mehr als jetzt.