Hilfsangebote

Info-Kampagne für Opfer von Gewalt und Hass im Web

Österreich
09.08.2022 08:46

Start einer groß angelegten Info-Kampagne für Opfer von Gewalt oder Hass im Netz am Dienstag: Präsentiert wird dabei die - bisher eher zurückhaltend genutzte - Möglichkeit der kostenfreien psychosozialen und juristischen Prozessbegleitung und darüber näher aufgeklärt. Eine neue Info-Webseite und der Opfernotruf werden als erste Anlaufstellen angeboten.

Justizministerin Alma Zadic (Grüne) will die Unterstützungsangebote besser bekannt machen. Denn Menschen, die Opfer von Gewalt oder Hass im Netz geworden sind, seien in einer besonders schwierigen Situation. „Mir ist wichtig, dass die Betroffenen wissen, dass sie in dieser Situation nicht allein sind und die Justiz sie durch kostenlose psychosoziale und juristische Prozessbegleitung unterstützt. Sie müssen die außerordentlichen Belastungen, die Strafverfahren etwa durch die Konfrontation mit den Tätern oder Täterinnen mit sich bringen können, nicht alleine meistern“, unterstreicht sie.

Infos zu den Hilfsangeboten

  • Mit Dienstag geht die Webseite http://www.hilfe-bei-gewalt.gv.at online.
  • Dort zu finden sind sämtliche Informationen zu Prozessbegleitung, den vermittelnden Stellen in ganz Österreich sowie Kontaktmöglichkeiten zum Opfernotruf (Helpline, Sofort-Chat).
  • Zentrales Element ist der Opfernotruf mit der Nummer 0800 112 112. Über diesen ist der Kontakt zu jeweiligen Prozessbegleitungseinrichtungen möglich.
  • Informiert werden soll via Werbung auf Social Media, auf Infoscreens in den Öffis und bei Ärzten, zudem auch via Influencer-Kampagne und schlussendlich auch per Postwurfsendung.

Die Kampagne richtet sich an Opfer von Gewalt im „sozialen Nahraum“ - also innerhalb der Familie (besonders gegen Frauen und Kinder), aber auch im „digitalen sozialen Nahumfeld“ im Internet („Hass im Netz“). Seit 2021 ist ein Gesetzespaket zur Ahndung von „Hass im Netz“ in Kraft. Es hat vorerst allerdings (wie im April aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung hervorging) nicht allzu große Wirkung gezeigt. Im ersten Jahr nahmen etwa nur 16 Personen die Möglichkeit der psychosozialen Prozessbegleitung in Anspruch.

Die Frage der Ahndung von „Hass im Netz“-Taten wird aktuell - nach dem Suizid der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr nach Online-Anfeindungen - diskutiert. Die ÖVP plädiert dafür, eine eigene Sonderstaatsanwaltschaft einzurichten. Zadic, die Staatsanwälte selbst und andere Parteien lehnen dies ab - und plädieren dafür, bestehenden Einrichtungen von Polizei und Justiz mehr Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

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