Abfall in Kärnten

Recycling im Trend: Trotzdem wachsen Müllberge

Kärnten
27.07.2022 13:00

Eine Erhebung der Verbände der Österreichischen Entsorger (VÖE) hat aufhören lassen: Österreichs Haushalte produzieren pro Jahr fast 1,5 Millionen Tonnen Restmüll. Kärnten liegt mit 172 Kilogramm Müll pro Einwohner (nach Wien mit 280 Kilo) sogar an zweiter Stelle. Was steckt dahinter und welche Initiativen kämpfen dagegen an?

In Kärntens Haushalten sind im Vorjahr 240.739 Tonnen Abfall angefallen. 96.543 Tonnen davon sind Restmüll. Auf die Einwohnerzahl heruntergebrochen verursacht jeder Kärntner damit jährlich 172 Kilo Restmüll. Damit liegen wir österreichweit hinter Wien am unrühmlichen zweiten Platz. „Ideal wären 80 Kilo“, erklärt Gabriele Jüly, Präsidentin des Verbands der Österreichischen Entsorgungsbetriebe.

Laut Horst Niederbichler, Geschäftsführer des Villacher Abfallwirtschaftsverbandes, müsse man die Zahlen, die aus einer Erhebung des Bundesministeriums stammen, jedoch differenziert betrachten: „In Kärnten ist die Restmüllmenge seit Jahren gleichbleibend, obwohl die Gesamtabfallmenge ansteigt.“ Auch sei ein Vergleich unter den Bundesländern schwer, da die Entsorgung in den Ländern doch sehr unterschiedlich organisiert werde.

Urlauber verdoppeln Müllaufkommen
Der Tourismus ist allerdings ein Faktor, der die Müllmenge in Kärnten tatsächlich negativ beeinflussen würde. Niederbichler: „In einigen Gemeinden verdoppelt sich durch Urlauber das Müllaufkommen.“ Weiterer Grund für den großen Restmüllberg: „Die Menge biogener Abfälle im Restmüll ist hoch. Nicht jede Gemeinde verfügt über eigene Biotonnen. Und biogene Stoffe sind schwer“, erklärt Oskar Preinig vom Unterkärntner Entsorgungsunternehmen Gojer.

Beim Recyceln zählt Kärnten allerdings zu den Musterschülern (siehe Grafik). Beim Glas liegen wir sogar über dem Bundesschnitt. 52 Prozent des Abfalls werden dadurch verwertet.

Was gehört in den gelben Sack?

PET-Flaschen und Joghurtbecher - mit oder doch ohne Dosen? Vielen Kärntnerinnen und Kärntnern stellt sich täglich die Frage, welche Wertstoffe in den gelben Sack dürfen oder nicht. Bisher wird das in Kärntens Regionen noch recht unterschiedlich geregelt. Ab 1. Jänner 2025 soll aber in allen sechs Abfallwirtschaftsverbänden die gleiche Regelung gelten.

Wiederverwertung im Trend
Auch Trends zu bewusstem Konsum und zur Wiederverwendung blühen in Kärnten allmählich auf: In Villach wurde etwa ein eigenes ReUse-Netzwerk geschaffen. Gemeinsam mit der ARGE Sozial konnten so bereits mehr als zehn Tonnen an Elektroaltgeräten gesammelt, teilweise repariert und wieder in Umlauf gebracht werden. Derartige Initiativen werden immer wichtiger.

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