Krisenstab tagt

Wie ist man in Linz auf Gas-Engpass vorbereitet?

Oberösterreich
22.07.2022 09:00

Was passiert, wenn Putin tatsächlich den Hahn zudreht? Kommen wir durch den Winter? Einsparpotenzial gäbe es laut dem Linzer Bürgermeister, der heute, Freitag, erstmals zum Gas-Krisenstab lädt, etwa in Hallenbädern und Schulen.

Es ist schon sehr skurril: Während uns aktuell Hoch „Jürgen“ ordentlich einheizt und gehörig ins Schwitzen bringt, gilt es – vor allem aus Sicht der Städte und Gemeinden – dafür zu sorgen, dass in wenigen Monaten auch wirklich niemand bei uns frieren muss. Denn was passiert, wenn es tatsächlich zu einem vollständigen Gas-Stopp kommen sollte? Und wie gut wäre man aktuell etwa in Linz darauf vorbereitet?

Seriösen Überblick verschaffen
Während bei unseren deutschen Nachbarn in vielen Städten und Gemeinden bereits konkrete Notfallpläne gewälzt werden, steht die Thematik beim Linzer Krisenstab heute erstmals auf der Agenda, für diesen Diskurs hat man auch Experten der Linz AG eingeladen. „Wir wollen uns einen seriösen Überblick verschaffen, bevor wir aktiv werden“, klärt SP-Stadtchef Klaus Luger auf. Den Notfallplan der Regierung sieht er kritisch und nicht ausreichend: „Es gibt keine Struktur. Die Krise zeigt einmal mehr, dass das Klimaministerium völlig überfordert ist.“

Wir haben ausreichend Gas bis April 2023
Dennoch beruhigt der Linzer Bürgermeister: „Wir haben, was die privaten Haushalte betrifft, genug Gas bis April 2023 gebunkert. Klar ist aber auch, dass der Bund Menschen mit geringerem Einkommen, die von den Teuerungen in die Knie gezwungen werden, mit Zuschüssen und Preisdeckeln unter die Arme greifen wird müssen.“

Keine Notwendigkeit für „Wärmehalle“ für Arme
Notunterkünfte in Veranstaltungshallen – etwa im Design Center – für ältere Menschen und Geringverdiener zum Aufwärmen, wie sie anderswo ernsthaft angedacht werden, kann sich Luger nicht vorstellen: „Derartige Wärmestuben, die es in der Nachkriegszeit gegeben hat, wird es nicht brauchen.“ Dass notfalls die Linzer Hallenbäder – da geht es vor allem um die Beckenbeheizungen – geschlossen werden, um Energie zu sparen, sei schon eher denkbar: „Bevor irgendjemand frieren muss, würden die Linzer und Linzerinnen das wohl in Kauf nehmen.“ Neben Einsparungsmöglichkeiten beim Heizen in städtischen Gebäuden – wie etwa den Rathäusern – sieht Luger vor allem auch Potenzial bei den Bildungseinrichtungen: „Im Ernstfall könnte man etwa über Wechselunterricht – eine Woche vormittags, eine nachmittags – nachdenken. Zudem ist es eine Überlegung wert, ob es in manchen Stadtteilen nicht sinnvoll wäre, den Hort vorübergehend in die Schulen zu verlegen, um nicht extra zwei Gebäude heizen zu müssen.“

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