Im Ausnahmezustand

„Furchterregend“: Brände bei Triest toben weiter

Ausland
21.07.2022 10:59

Seit Tagen wüten schwere Brände in der norditalienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Die Flammen im Karstgebiet an der Grenze zu Slowenien sind weiter außer Kontrolle. Unterstützt von Flugzeugen und Hubschraubern sind Feuerwehrleute aus Udine, Triest und Gorizia im Einsatz, um die Feuer zu löschen. „Krone“-Redakteur Werner Pöchinger wurde im Urlaub von den Bränden überrascht. „Die Rauchwolken wurden immer größer, zugleich oranger und dunkler und nach und nach furchterregend“, schildert er.

Wegen der nahen Gefahr suchten Touristen am Campingplatz in Sistiana bei Triest Rat bei der Rezeption. Dort herrschte aber eher Sorglosigkeit: „Ist eh drüben in Slowenien“, meinte ein Rezeptionsmitarbeiter. Derzeit gebe es keine Gefahr, es sei „erst etwas zu tun, wenn Alarm ertönt“, meinte ein anderer. Dabei hatte die Region wegen der Brände bereits den Ausnahmezustand ausgerufen.

„Wir hoffen das Beste“
Seit Tagen schon fliegen Löschflugzeuge auch über dem Campingplatz in Richtung Berge. Im Meer vor Triest nehmen sie Wasser auf (siehe Video oben). „Wir hoffen das Beste, aber es ist gefährlich. Die Löschflugzeuge fliegen seit Sonntag, hoffentlich können sie etwas bewirken“, sagte eine Kassierin im Schloss Duino direkt am Meer. Hunderte Hektar Wald wurden den Bränden bereits zerstört. Wegen der Rauchentwicklung müssen die Behörden die Luftqualität in der Region prüfen.

Große Rauchwolken über dem friaulischen Karstgebiet, wo die Brände seit Montag toben:

Als am Mittwochnachmittag die Situation immer brenzliger wurde, entschloss sich der „Krone“-Journalist zur vorzeitigen Abreise von dem Campingplatz in Sistiana bei Triest, während andere Urlauber - offenbar sorglos - erst dort ankamen. Rasch packte der sein Wohnmobil zusammen und fuhr in Richtung Caorle, weg von den Bränden. Dabei wich er über die SS14 aus, weil die Autobahn A4 seit Dienstag teilweise gesperrt ist, was zu erheblichen Problemen auch für österreichische Urlauber führte. Die Waldbrände bei Bibione, die auch in Caorle zu sehen waren, sind inzwischen gelöscht.

Flammen nähern sich Häusern
Wegen eines Brandes in der Gemeinde Doberdo del Lago in der Provinz Triest mussten 300 Personen in Sicherheit gebracht werden, da sich die Flammen, den Häusern näherten. Die Menschen verbrachten die Nacht bei Verwandten und Freunden. Einige Gebäude und der örtliche Friedhof wurden von den Flammen beschädigt. Auch ein Flüchtlingslager in der Nähe musste geräumt werden. Die Ursache der schweren Brände ist noch unbekannt, Ermittlungen sind im Gange. 350 Hektar Wald wurden in Italien und Slowenien zerstört.

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