„Terroristischer Akt“

Tote nach Raketenangriff auf Stadt Winnyzja

Ausland
14.07.2022 15:12

Bei einem russischen Raketenangriff sind im Zentrum der westukrainischen Großstadt Winnyzja laut Behördenangaben mindestens 20 Zivilisten getötet worden, darunter auch zwei Kinder. Dutzende Menschen wurden verletzt, 50 sollen sich in einem kritischen Zustand befinden. Drei Raketen sollen demnach in einem Bürozentrum eingeschlagen sein. In der Nähe sollen sich keine Militäreinrichtungen befunden haben. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte umgehend: „Was ist das, wenn nicht ein offener terroristischer Akt?“, schrieb er im Nachrichtendienst Telegram. Russland töte jeden Tag Zivilisten und greife mit Raketen zivile Objekte an, in denen sich keine Soldaten aufhielten. „Unmenschen. Mörderstaat. Terrorstaat“, so Selenskyj.

„Raketen trafen zwei Verwaltungsgebäude, Häuser wurden zerstört, ein medizinisches Zentrum wurde zerstört, Autos und Straßenbahnen standen in Flammen“, so Selenskyj, zugeschaltet bei einer Konferenz über Kriegsverbrechen in Den Haag: „Das ist ein Akt des russischen Terrorismus“.

Die Stadt Winnyzja liegt rund 200 Kilometer südwestlich von Kiew und fernab der Hauptfronten im Osten und Süden der Ukraine. Das ukrainische Militär teilte mit, Russland habe von einem U-Boot im Schwarzen Meer aus Kalibr-Raketen auf Winnyzja abgefeuert.

Nach Angaben der örtlichen Behörden waren unter den Todesopfern auch zwei Kinder. Wohn- und Bürogebäude seien bei dem Angriff zerstört oder schwer beschädigt worden. Der Polizei zufolge mussten rund 90 Verletzte medizinisch behandelt werden, etwa 50 von ihnen befanden sich in einem kritischen Zustand.

Video: Raketenangriff auf Großstadt Winnyzja

In Filmaufnahmen war zu sehen, wie dichter schwarzer Rauch aus einem großen Gebäude drang. Fotos, die der ukrainische Rettungsdienst online stellte, zeigten Trümmer und ausgebrannte Auto. Auch ein umgestürzter Kinderwagen war zu sehen. Laut den Einsatzkräften gab es einen Raketeneinschlag an einem neunstöckigen Bürogebäude. „Leider gibt es wahrscheinlich keine Hoffnung, (unter den Trümmern) Überlebende zu finden“, sagte ein Vertreter des Rettungsdienstes.

Vom russischen Verteidigungsministerium gab es zunächst keine Stellungnahme zu den Berichten. Russland hat wiederholt Vorwürfe von sich gewiesen, zivile Ziele ins Visier zu nehmen. Auch weist die Regierung in Moskau Anschuldigungen zurück, dass die russischen Truppen in der Ukraine Kriegsverbrechen begingen.

Die ukrainische Armee treibt unterdessen nach eigenen Angaben ihre Offensive gegen die von Russland besetzten Gebiete im Süden des Landes voran. Zwei Straßenkontrollen und ein Landeplatz seien angriffen worden, teilten Regierungsvertreter am Donnerstag mit. Bei den Vorstößen auf Nowa Kachowka in der Region Cherson seien 13 „Besatzer“ getötet worden.

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