„Krone“-Ombudsfrau

Energiegutschein: Fälle wegen IT-Problem abgelehnt

Das Finanzministerium ist für die operative Umsetzung des Energiegutscheins zuständig.

(Bild: Christof Birbaumer)

Wochen nach dem Start läuft bei der Abwicklung noch immer einiges schief. Woran liegt es?

Angesichts der weiter steigenden Energiepreise und hohen Jahresabrechnungen mit Tausenden Euro Nachzahlung kann man schon die Nerven verlieren. Der von der Regierung eiligst beschlossene Energiegutschein wirkt bisher nicht besonders beruhigend. Daran ist auch die Abwicklung schuld, wie - neben vielen anderen - auch eine Pensionistin aus der Steiermark feststellen musste.

Auf die Aktivierung des Gutscheins folgte die Ablehnung. Schuld sind laut Finanzministerium technische Probleme bei der Abwicklung.

(Bild: zVg)

Leopoldine S. hat umgehend die notwendigen Schritte befolgt und ihren Gutschein elektronisch aktiviert. Dieser wurde aber abgelehnt. Also rief die Steirerin bei der im Begleitschreiben erwähnten Hotline an und schilderte ihr Problem. Außerdem wollte sie wissen, ob sie bei der Einlösung eine Frist beachten müsse, damit sie nicht um den Gutschein umfalle. „Mein Gesprächspartner war sehr höflich, konnte aber keine meiner Fragen beantworten, da, wie er mir mitteilte, das Programm noch nicht aktiviert sei. Auf meine Nachfrage, wann das denn sei, antwortete er mir, das könne er nicht sagen. Allerdings gab er mir den Rat, es im Juli zu probieren.“ Sie habe zudem den Hinweis erhalten, im Bedarfsfall einen neuen Gutschein anfordern zu können. „Wie hier mit Bürgern umgegangen wird, ist nicht in Ordnung“, so die Steirerin.

Die Technik hat das Bummerl
Das Energieministerium interessiert sich für diese Probleme nicht und verwies an das für die operative Umsetzung zuständige Finanzministerium. Dort bedauert man den Fall von Frau S., bittet aber noch um Geduld. Der Grund für diese Ablehnung liege darin, dass das dahinterliegende IT-System sehr kurzfristig eingesetzt wurde und noch nicht alle notwendigen Optimierungsmaßnahmen erfolgt seien. Nach Abschluss dieser Arbeiten würden alle abgelehnten Fälle nochmals verarbeitet und sollten dann als eingereicht aufscheinen. Und das, Wochen nach dem Start. Da braucht man starke Nerven.