Firma als Vorreiter

Wenn Donnerstag die Arbeitswoche schon vorüber ist

Burgenland
03.07.2022 14:00

Seit etwas mehr als einem Jahr setzt die Firma Holzbau Strobl in Deutsch Kaltenbrunn auf die Vier-Tage- Woche - mit Erfolg Für die Mitarbeiter aber auch den Firmenchef liegen die Vorteile auf der Hand.

Von Montag bis Donnerstag zu arbeiten und von Freitag bis Sonntag geschlossen zu haben ist für viele Betriebe im Burgenland bzw. generell in Österreich schwer vorstellbar. Dementsprechend ist die Zahl derer, die dieses Modell umsetzen, überschaubar. Im Burgenland zählt Holzbau Strobl aus Deutsch Kaltenbrunn zu den wenigen.

Vor etwas mehr als einem Jahr hat der Betrieb – in Abstimmung mit den Mitarbeitern und dem Betriebsrat – auf diese neue Arbeitszeitregelung umgestellt. Seither habe es keine Klagen von den Mitarbeitern gegeben, auch sei nie der Wunsch geäußert worden, wieder auf das alte Modell zurückzugehen, erklärt Firmenchef Rudolf Strobl. Für ihn liegen die Vorteile klar auf der Hand: „Wenn ich am Freitag frei habe, dass ich einkaufen gehen und alles erledigen kann, kann ich mich Samstag und Sonntag wirklich erholen.“

Die Vier-Tage-Woche gilt für die Arbeiter, die auf Montage fahren. Jene im Bereich Büro und Vorbereitung haben abwechselnd Vier- und Fünf-Tage-Wochen. Grund dafür ist die Laufkundschaft, die nicht vor dem geschlossenen Büro stehen soll. Strobl will aber auch in diesem Bereich auf vier Tage umstellen. Auch die Angestellten sollen die 39 Wochenstunden künftig in vier Tagen leisten können – wobei der Firmenchef die Wochenarbeitszeit um eine Stunde senken will.

Mitarbeiter halten die Arbeitszeiten genau ein
Probleme gebe es keine. Denn ob die Arbeit im Zeitraum Montag bis Donnerstag oder Montag bis Freitag erledigt werde, mache keinen Unterschied, so Strobl. Er habe zuverlässige Mitarbeiter, die pünktlich anfangen und die Arbeitszeiten genau einhalten. Auch das Zusammenspiel mit anderen Firmen, etwa bei Baustellen von Wohnbaugenossenschaften, funktioniere reibungslos. Privatkunden müsse man lediglich vorab erklären, dass am Freitag keiner auf die Baustelle komme. Das Geschäft brummt jedenfalls. Für das heurige Jahr ist der Holzbaubetrieb ausgebucht.

Mit der modernen Arbeitszeitregelung will Strobl außerdem neue Mitarbeiter anlocken. Denn auch wenn das Unternehmen attraktive Löhne zahle und viele Benefits biete: „Geld ist heute nicht mehr alles. Vielen Mitarbeitern ist die Work-Life-Balance wichtig“, so der Firmenchef. Derzeit werden wieder Mitarbeiter gesucht. „Wir könnten von den Kapazitäten her bis zu 20 Leute zusätzlich anstellen“, sagt Strobl.

Ob er als Chef auch am Freitag frei hat? „Nein, aber ich sehe das auch nicht wirklich als Arbeit.“

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