Zwar nur kurz, aber doch sanken die Temperaturen in der vergangenen Nacht in Jois gebietsweise auf knapp 2 Grad unter Null. Deshalb griff man zum Feuerzeug.
Die Joiser Winzer waren gewappnet: Waren doch Minusgrade angesagt. Das Problem, wenn die grünen Triebe frieren ist nicht direkt die Kälte, sondern die Morgensonne, die das ganze zu schnell wieder auftauen würde. „Dadurch verbrennt der Trieb quasi von innen“, erklärt Johannes Pasler.
Ein Mittel dagegen: An den Rändern der Weingärten Feuer machen und so eine Rauchglocke über die Weingärten legen. Gegen 4 Uhr fielen die Temperaturen im Bereich der Rieden Scheibäcker und Gritschenberg wirklich auf Minus 1,6 Grad und machten den Griff zum Feuerzeug nötig. Die vorbereiteten Feuerstellen wurden von den Winzern entfacht und immerwieder mit Wasser leicht abgelöscht. So konnte sich eine Rauchglocke über den Weinbergen bilden - die Voraussetzungen waren perfekt, weil es ausnahmsweise fast windstill war.
Wirklich gefährlich für die Triebe ist die ging es um etwa 15 Minute Viertel Stunde nach Sonnenaufgang. „Danach hat es schon wieder vier bis fünf Grad, dann sind die Triebe schon langsam aufgetaut und es kann nichts mehr passieren“, erklärt der Joiser Winzer.
Die Zusammenarbeit der Winzer funktionierte bestens, es dürften keine Schäden entstanden sein. „Genau kann man das erst in den kommenden Tagen sagen, aber es schaut wirklich gut aus“, so Pasler.
Auch Obstbauern waren besorgt
Aber nicht nur die Winzer fürchteten um ihre Rebstöcke. Auch die Obstbauern beobachteten das Wetter genau. In Kittsee beim Biohof Alexander Roszuczky entschloss man sich zum Frostberegnen. Hierbei werden die Bäume gegossen, eine Eisschicht legt sich schützend über Blüten und Fruchtansätze. „Wir sind aber bei knapp 2 Grad Plus geblieben“, so der Marillenbauer.
Auch in St. Andrä beim Obstbau Leeb war man in Sorge. Aber auch hier kippten die Temperaturen nicht unter die Null Grad. „Wir dürften mit einem blauen Auge davongekommen sein“, erklärt Albert Leeb. Jetzt sollte es bergauf gehen.“ Er nimmt an, dass das die verfrühten Eismänner waren. Stimmt das, dann dürfte einem halbwegs guten Obst- und Weinjahr – hoffentlich – nichts mehr im Wege stehen.
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