Attersee-Ausstellung

Wilder Pinsel aus Liebe zum Wasser

Gunde Lössl und Marlene Poeckh schafften es, dass Christian Ludwig Attersee eigens für die Galerie 422 am Traunsee neueste Bilder malte.

(Bild: Wolfgang Spitzbart)

Es geht rund: Der bekannte Maler Christian Ludwig Attersee (82) gibt in der Galerie 422 in Gmunden Einblick in seine neuesten Pinselwirbel und Wetterkapriolen auf der Leinwand. Der Doyen der österreichischen Gegenwartskunst überrascht mit einer reichen Ausstellung, in der Werke der letzten zwei Jahre dominieren.

Christian Ludwig Attersee, der in Wien und am Semmering lebt, verbrachte seine Jugend in Aschach bei Linz – und am Attersee. Er war einer der großen Segelsportler Österreichs. Daher rühren sein Pseudonym „Attersee“ und auch seine Vorliebe für Blau in einer expressiven Malerei, die bis dato nichts an Kraft eingebüßt hat.

(Bild: Wolfgang Spitzbart)

Die aktuelle Ausstellung hat er mit neuesten Gemälden bestückt. Sie bewegen sich einerseits in seinem etablierten Themenspektrum, denn man entdeckt Tiere, die sich wie im Märchen bei Tisch einfinden. Es gibt nackte Frauen, Symbole der Begierden und bekannte Motive, wie die Suche nach dem kosmischen Glück in Verbindung mit Ekstase. Und immer wieder huldigt Attersee seiner Liebe zum Wasser, insbesondere zum Attersee. Andererseits gibt es aber auch das Kentern, das Explodieren, das Chaos und das Zerbrechliche. Insgesamt bleiben die Kraft der Farbe und eine immerglühende Schönheit in seinem Oeuvre die Basis, denn alles fließt ineinander, wächst auseinander heraus, mäandert und speist sich aus dem jeweils anderen.

Die aktuelle Schau, die Attersee mit „Junger Mond. Bildpoesie 2020–2022“ betitelt, ist extra für Gmunden entstanden.