Seit einem Jahr

Obdachloser wohnt in Pavillon auf Spielplatz

(Bild: zVg, Krone KREATIV)

In einem Pavillon auf einem Spielplatz in Wien-Floridsdorf lebt ein Obdachloser. Der Stadt sind die Hände gebunden. Denn wenn der Mann nicht freiwillig geht, kann man nichts dagegen unternehmen.

Statt lachender Kinder oder plaudernder Eltern haben Obdachlose einen Pavillon auf einem Spielplatz in Floridsdorf in Beschlag genommen. Mindestens ein Mann „wohnt“ seit Mai vorigen Jahres dort. Oft erhält er Besuch von anderen Leuten. „Der Lieferdienst bringt ihnen Essen direkt in den Pavillon“, so ein Anrainer. Doch dabei bleibt es nicht: „Es werden Drogen konsumiert, in der Nacht lärmend Partys gefeiert und getrunken“, erzählt der Nachbar. Sogar das Geschäft würden die Personen im Park verrichten.

Kinder sind in Gefahr
Besonders gefährlich ist die Situation zudem, weil die Taschen des Obdachlosen stets im Pavillon bleiben. Auch wenn er unterwegs ist. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Kinder Drogen oder andere gefährliche Gegenstände finden“, befürchtet der Anrainer.

Wer im Park wohnen möchte, darf das auch
Dem Bezirk ist die Lage bekannt. „Wir haben bereits den Fonds Soziales Wien informiert. Die Person benötigt anscheinend aber keine Hilfe und hat entsprechende Angebote abgelehnt“, so Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ). Damit seien die Möglichkeiten der aufsuchenden Sozialarbeiter einmal ausgeschöpft. „Im Falle einer nächtlichen Ruhestörung wäre die Polizei zu verständigen“, rät Papai.

Georg Papai

(Bild: Peter Tomschi)

Polizei sind Hände gebunden
Genau das haben die betroffenen Anrainer schon öfter gemacht. „Die Polizisten können oder wollen aber nichts machen“, mutmaßt der Anrainer. „Unser Grätzelpolizist hat ihn über Notschlafstellen informiert“, sagt ein Sprecher. Es seien aber weder straf- (z.B. Drogen) noch verwaltungsrechtliche (z.B. Lärm, Müll) Übertretungen des Mannes bekannt.

Müll, Lärm, aber keine Konsequenz
Das sehen die Nachbarn anders, die ob der Partys in der Nacht kein Auge zumachen. Und auch Müll gibt es zur Genüge. Sogar das Gartenamt wurde diesbezüglich schon informiert. Entfernt wurde der Unrat jedoch noch nicht.

Auch der Obdachlose kann aus seiner „Wohnung“ nicht entfernt werden. Solange er nicht freiwillig den Spielplatz verlässt, sind allen die Hände gebunden.