Ivermectin-Empfehlung

Nationalrat verhindert Ermittlungen gegen Kickl

Politik
18.05.2022 11:28

FPÖ-Chef Herbert Kickl hatte in den vergangenen Monaten mehrmals das Entwurmungsmittel Ivermectin gegen Covid-19 empfohlen, obwohl es laut Studien nicht eindeutig bei der Behandlung hilft. Nun gab der Nationalrat bekannt, dass gegen den Abgeordneten nicht ermittelt werde. Im Raum stand eine Anklage nach dem Arzneimittelgesetz.

Konkret hätte nach dem Paragrafen ermittelt werden sollen, der Werbung von Laien für rezeptpflichtige Medikamente verbietet. Am Mittwoch beschloss der Immunitätsausschuss des Nationalrats einstimmig, dass der Magistrat nicht gegen Kickl vorgehen könne. Die Parlamentarier und Parlamentarierinnen sehen einen Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Mandatar.

Einsatz bei Milben und Würmern
Kickl hatte in der Vergangenheit die Wirkung der Corona-Impfung infrage gestellt und für eine Behandlung Zuhause appelliert. Gegen Covid-19 könne das Mittel Ivermectin helfen. Dieses wird bei vielen Tierarten eingesetzt, um Parasiten zu bekämpfen. Beim Menschen sind Tabletten beispielsweise zugelassen, um Krätzmilben und einen Befall mit Würmern zu behandeln.

Dass das Medikament gegen Covid-19 hilft, ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Während manche Studien einen möglichen Nutzen zeigen (konkret z.B., dass die Vermehrung der Viren blockiert werden kann), kommen andere zu einem gegenteiligen Ergebnis. Letztere sehen jedoch darin eine Herausforderung, dass eine hohe Dosis nötig wäre, was wiederum zu schädlichen Nebenwirkungen führen könne. Dazu zählen etwa Verwirrtheit und starke Magen-Darm-Beschwerden.

Hamsterkäufe
Nachdem Kickl Ivermectin empfohlen hatte, kam es zu Hamsterkäufen. Der Hersteller meldete sich zu Wort und riet von der Einnahme ab, sofern es darum gehe, Covid-19 vorzubeugen oder zu behandeln. Er wies ebenfalls auf die möglichen schweren Nebenwirkungen hin und darauf, dass Lieferengpässe die korrekte Behandlung parasitärer Erkrankungen behindern würden.

In den vergangenen Monaten landeten einzelne Covid-19-Patienten und Patientinnen auf der Intensivstation, nachdem ihnen ein Arzt oder eine Ärztin das Mittel verschrieben hatte. Laut dem Allgemeinmediziner Richard Barta würden sich Covid-19-Positive durch die Einnahme oft sicher fühlen und alarmierende Signale ignorieren.

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