Korrektur nach unten

EU-Prognose: Österreichs Wachstum bremst sich ein

Wirtschaft
16.05.2022 14:07

Nicht nur die heimischen Wirtschaftsforscher senken ihre Prognosen für Österreichs Wirtschaft. Auch die EU-Kommission erwartet für heuer eine Bremsung des Wachstums. Die Brüsseler Behörde rechnet für 2022 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 3,9 Prozent, das sind um 0,4 Prozentpunkte weniger als bisher angenommen. Jedoch nahm die EU-Kommission auch für 2021 ihre Zahlen zurück: Sie geht nun von einem Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent aus, im Februar lag die Berechnung bei 4,7 Prozent.

Als antreibende Kräfte wirken weiterhin der „aufgestaute Privatkonsum, die Belebung des Tourismus und des Dienstleistungssektors“. Der russische Einmarsch in die Ukraine sei jedoch ein „Gegenwind für die österreichische Exportindustrie“, teilte die EU-Behörde in ihrer Frühlingsprognose mit. Die hohen Preise würden zudem die Kaufkraft unter Druck setzen. „Insgesamt erhöht dies die Unsicherheit der wirtschaftlichen Aussichten“, so die EU-Kommission.

Für das kommende Jahr erwartet die EU-Kommission ein BIP-Plus in Österreich von 1,9 Prozent. Dafür seien unter anderem der private Konsum, die ökosoziale Steuerreform sowie die Umsetzung des österreichischen Konjunkturprogramms entscheidend, heißt es in der EU-Prognose. Als „Abwärtsrisiko“ nannte die EU-Kommission die Abhängigkeit Österreichs von russischem Gas.

EU-Wachstumsprognose deutlich nach unten korrigiert
Weitaus deutlicher korrigiert die EU-Kommission die europäische Wachstumsprognose wegen des Kriegs in der Ukraine nach unten: Die Wirtschaft der EU sowie der Euroländer wird heuer nur um 2,7 Prozent wachsen statt wie bisher erwartet um vier Prozent.

Die Inflation wird laut dem Bericht in Österreich heuer mit 6,0 Prozent ihren Höhepunkt erreichen und nur allmählich auf 3,0 Prozent im Jahr 2023 zurückgehen. Im Februar ging die EU-Kommission noch 2022 von 3,3 Prozent und 2023 von 2,2 Prozent aus. Die Energiepreise seien mit dem Krieg in der Ukraine von einem ohnedies schon hohen Niveau weiter gestiegen, heißt es jetzt.

Heimischer Arbeitsmarkt ist „robust“
Das Defizit des Gesamtstaats sinkt in Österreich den Berechnungen zufolge 2022 auf 3,1 Prozent des BIP und auf 1,5 Prozent im kommenden Jahr. Auch der öffentliche Schuldenstand wird demnach weiter sinken: Nach einem Rückgang 2021 auf 82,8 Prozent des BIP soll er 2022 80,0 Prozent und 2023 77,5 Prozent erreichen. Der heimische Arbeitsmarkt wird als „robust“ bewertet.

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