Später an, früher aus

Strompreis: Städte sparen bei der Beleuchtung

Ausland
15.05.2022 18:14

Angesichts drastisch gestiegener Energiekosten planen erste deutsche Städte Einsparungen bei der Straßenbeleuchtung. Andere Kommunen prüfen einen solchen Schritt gerade. Eine reduzierte Straßenbeleuchtung sei „eine Idee im Bündel der möglichen Maßnahmen“, sagte Alexander Handschuh vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. Für viele Städte kommt ein weiteres Herunterfahren der Straßenbeleuchtung allerdings nicht mehr infrage.

Die Stadt Weimar wird die Dauer ihrer Straßenbeleuchtung ab dem 1. Juni reduzieren: Die Straßenlaternen werden künftig in der Sommerzeit 30 Minuten später ein- und 30 Minuten früher ausgeschaltet. In den Wintermonaten wird die ursprüngliche Beleuchtungszeit um jeweils zehn Minuten reduziert, wie die Stadt mitteilte. Damit könnten pro Jahr zwischen 70.000 und 100.000 Kilowattstunden eingespart werden - eine Einsparung von etwa 30.000 bis 40.000 Euro beim derzeitigen Energiepreis.

Mainz diskutiert über weitere Reduzierungen bei der Beleuchtung von Fuß- und Radwegen. Aktuell werde an weniger genutzten Fuß- und Radwegen die Straßenbeleuchtung zwischen 1 und 5 Uhr bereits um 50 Prozent reduziert, teilte die Stadt mit. Nun plane man erstmals eine bedarfsorientierte Straßenbeleuchtung, wobei die Laternen nur in Betrieb gehen sollen, wenn Fußgänger und Fahrradfahrer die Wege nutzen. Die Solarleuchten sollen dafür eine Sensorik bekommen.

Seit 2012 setzt die rheinland-pfälzische Stadt auf den Ausbau von LED-Technik bei der öffentlichen Straßenbeleuchtung. Der erzielte Einspareffekt sei enorm: Im Jahr 2021 seien durch den Einsatz der LED-Technik rund 1,7 Millionen Kilowattstunden im Vergleich zu 2012 eingespart worden. Gegenüber 2012 reduziere man den Energiebedarf dadurch jährlich um ungefähr 20 Prozent.

Energiesparen versus Verkehrssicherheit
Leipzig und Dresden wollen nicht bei der Straßenbeleuchtung sparen. Hier leuchten die Straßenlaternen derzeit etwa acht Stunden in der Nacht. Kürzere Betriebszeiten seien nicht geplant. „Eine kürzere Leuchtdauer geht auch immer zulasten der Verkehrssicherheit“, heißt es aus Dresden. Sowohl in Dresden als auch in Leipzig wird das Licht zwischen 22 und 6 Uhr gedimmt - bei konventionellen Lampen könnten so 30 Prozent der Energie eingespart werden, bei LED-Leuchten sogar bis 50 Prozent.

Eine Reduzierung der Leuchtdauer ist auch in Hannover, Bremen und Oldenburg nicht geplant. „Bisherige Anfragen seitens der Bürgerinnen und Bürger gehen eher in die andere Richtung, das heißt, sie wünschen eine Verlängerung der Schaltzeiten“, so eine Sprecherin der Stadt Oldenburg. In den drei Städten schalten sich die Laternen automatisch mit Einbruch der Dämmerung abends ein und morgens aus. In Bremen etwa werden viele Lampen zwischen 22 und 6 Uhr auf 50 Prozent der Leistung gedimmt.

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